Denkmaldatenbank

Mietshausgruppe Kurfürstendamm 48, 49, 50, 50A, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194 Leibnizstraße 54 Schlüterstraße 46, 47 Lietzenburger Straße 104, 106 Wielandstraße 23

Obj.-Dok.-Nr. 09020731
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Kurfürstendamm
48, 49, 50, 50A, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193, 194

Leibnizstraße 54

Schlüterstraße 46, 47

Lietzenburger Straße 104, 106

Wielandstraße 23
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Mietshausgruppe
Datierung 1901-1907

Die Kreuzung von Kurfürstendamm und Schlüterstraße wird auf der Nordseite durch den George-Grosz-Platz aufgeweitet; eine Situation, die bereits auf den Hobrecht-Plan von 1862 zurückgeht. (1) Ursprünglich sollte hier eine Straße einmünden, die als südwestlicher Teil der sternförmigen Anlage des Savignyplatzes gedacht war, aber nicht ausgeführt wurde. Eine kurze Verbindungsstraße zwischen Schlüterstraße und Kurfürstendamm teilte ab etwa 1900 einen dreieckigen Platz ab, der 1983 nach dem Berliner Maler und Graphiker Grosz benannt und 2010 unter Einbeziehung der Straßenfläche neu gestaltet wurde. Rund um den George-Grosz-Platz und auf beiden Seiten des Boulevards bis zur Leibnizstraße ist mit den Häusern Kurfürstendamm 48-60, 184-194 u.a. das größte geschlossene Ensemble herrschaftlicher Wohnbauten aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg am Kurfürstendamm bewahrt. Die insgesamt 16 Mietshäuser sind innerhalb weniger Jahre zwischen 1901 und 1907 fertig gestellt worden und zeigen ein besonders homogenes Straßenbild. Die Fassaden mit Giebeln, Erkern und Ecktürmen sowie prachtvollem Stuckdekor in unterschiedlichen Stilfassungen sind überwiegend gut erhalten oder wieder hergestellt; in Verbindung mit einem Rest der bauzeitlich zu jedem Haus gehörenden Vorgärten vor der Nr. 188-189 ermöglichen sie einen besonders guten Eindruck vom ursprünglichen Erscheinungsbild des Kurfürstendamms, der in diesem Abschnitt erst nach 1900 bebaut wurde. Die letzte Baulücke wurde 1913 mit dem ehemaligen Boarding-Palast, später Haus Cumberland, Kurfürstendamm 193-194, geschlossen. Anders als am östlichen Ende des Kurfürstendamms, das sehr viel früher bebaut und danach immer wieder verändert wurde, sind hier die Altbauten noch in geschlossener Reihe vorhanden. Auch die beiden Kreuzungen mit Schlüter- und Wielandstraße gehören zu den wenigen, an denen alle Eckhäuser mit ihren Ecktürmen und Kuppeln noch weitgehend in ihrer baulichen Substanz erhalten sind. Bemerkenswert ist zudem der monumentale Maßstab einiger Bauten, wie beispielsweise die über vier Parzellen ausgedehnte Mietshausgruppe Kurfürstendamm 56-60.


(1) Klein, Hanno: Die Plätze am Kurfürstendamm, Bestandsaufnahme und Empfehlungen zu den Plätzen und platzräumlichen Situationen am Kurfürstendamm, Schriften des Senators für Stadtentwicklung und Umweltschutz, Berlin 1985, S. 43-53.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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