Denkmaldatenbank

Das im Inneren und im Hofbereich stark veränderte Mietshaus Kurfürstendamm 37, das 1903-04 vom renommierten Architekten und Bauunternehmer Kurt Berndt als reines Wohnhaus erbaut wurde, hat seine einzigartige Fassadengestaltung in den damals modernen Formen des Jugendstils noch weitgehend bewahrt. (1) Während sich die heutigen Ladenlokale in den ehemaligen Erdgeschosswohnungen teilweise bis in die oberen Geschosse erstrecken, ist der elegante, dem herrschaftlichen Mietshaus mit Wohnungen von bis zu 500 Quadratmetern (2) entsprechende Fassadenschmuck noch erkennbar: Zwei Erker, die den mittleren Teil mit Haupteingang und Tordurchfahrt flankieren und wie beim Nachbarhaus bis auf das Trottoir herabreichen, sind im zweiten und dritten Obergeschoss mit kolossalen Eckpfeilern verziert, die eine phantastisch-pflanzliche Ornamentik zeigen. Figürlich gestaltete Balkonbrüstungen und ein Relief im obersten Geschoss zeigen dionysische Szenen in antikisierendem Stil; ursprünglich rahmten jeweils zwei kugelförmige Vasen die Balkone im fünften Geschoss, die die Eckpfeiler der Erker oben abschlossen.

(1) BAW 8 (1905-06), S. 18-20 (Abb. 18-21), 107 (Abb. 119); Osborn, Max: Berliner Mietshäuser. In: Velhagen und Klasings Monatshefte 23 (1908-09), 3. Bd. S. 225-240, hier S. 234 f.; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. A, Die Voraussetzungen, Die Entwicklung der Wohngebiete, Berlin 1970, S. 68 f., Abb. 31; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IV, Wohnungsbau, Bd. B, Die Wohngebäude, Mehrfamilienhäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1974, S. 50 (Abb. 55), 187 f.; Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm, Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard, hrsg. v. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Berlin 2011, S. 50 f.

(2) BusB IV B, S. 187 f.