Denkmaldatenbank
Mietshausgruppe Kurfürstendamm 35, 36, 37
09020727 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kurfürstendamm 35, 36, 37 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Mietshausgruppe |
Datierung | 1892-1904 |
An der Nordseite des Kurfürstendamms haben sich zwischen Grolman- und Knesebeckstraße drei Mietshäuser erhalten, die mit ihren individuellen Fassadengestaltungen die architektonische Vielfalt an der Straße um 1900 widerspiegeln. Die Mietshäuser Kurfürstendamm 35-37, die innerhalb weniger Jahre, zwischen 1897 und 1904, fertig gestellt wurden, gehörten damals in Dimension und Ausstattung zu den hier typischen Wohnpalästen mit großzügigen Wohnungen und aufwendigem Dekor. Von diesen oft mit neobarockem Stuck verzierten Bauten unterscheidet sich vor allem das Mietshaus Kurfürstendamm 35 durch eine gemischte Putz- und Backsteinfassade in Formen der Renaissance. Das 1897-98 ebenfalls von Engelbert Seibertz entworfene und zeitgleich mit dem rückwärtig anschließenden Haus Grolmanstraße 36 ausgeführte Gebäude, das aus einem breiten Vorderhaus, zwei Seitenflügeln und einem Quertrakt besteht, hat über dem stark veränderten Erdgeschoss (1) die gliedernden Ziegelelemente und die zahlreichen Stuckreliefs bewahrt. Das ursprünglich hohe Walmdach mit Stufengiebel über dem breiten Mittelerker wurde in den 1960er Jahren entfernt. Das benachbarte 1892-97 von Karl Munk errichtete Mietshaus Kurfürstendamm 36 hatte im Zweiten Weltkrieg sein oberstes Geschoss, das Dach und den Fassadendekor verloren. Seit der Wiederherstellung der beiden Geschosse und der vereinfachten Rekonstruktion der Fassade 1989-90 besitzt das Haus wieder seine beiden den Mittelteil flankierenden Türme. Doch auch ohne Stuck lässt die Fassade des breit gelagerten Wohnhauses, das auch Teile der Seitenflügel und das Quergebäude eingebüßt hat, den repräsentativen Charakter seiner Erbauungszeit noch erahnen. (2)
(1) Im Erdgeschoss wurden frühzeitig Ladenlokale eingebaut. So gab es seit 1927 im links vom Eingang gelegenen Laden das Café Reimann, das im September 1931 von den so genannten Kudamm-Krawallen durch die SA betroffen war. Durch ein Aquarell der Künstlerin Jeanne Mammen wurde das Café weltberühmt. Im ehemaligen Eingangsvestibül in der Mittelachse des Hauses wurde 1927 von den Architekten Arthur Korn und Siegfried Weitzmann die Parfümerie Kopp & Joseph als offene Raumgestaltung mit zwei Geschosse hohem Schaufenster und gläserner Vitrine davor sowie mit moderner Neon-Leuchtreklame und Metallrahmen eingebaut. Vgl. Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm, Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard, hrsg. v. Museum Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Berlin 2011, S. 46 f.; Kiepke, Torben: Neue Fassaden für die historische Stadt, Fassadenumbauten der Moderne in Berlin, Diss. TU Berlin, Berlin 2017, S. 36.
(2) Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm 2011, S. 49 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.