Denkmaldatenbank
Mietshaus, Laden Kurfürstendamm 218
09020725 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Kurfürstendamm 218 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Mietshaus & Laden |
Datierung | 1896-1897 |
Entwurf & Ausführung | Kölln, Wilhelm (Maurermeister) |
Bauherr | Kölln, Wilhelm (Maurermeister) |
Die beiden nach Osten anschließenden Häuser wurden 1896-97 vom Bauunternehmer und Maurermeister Wilhelm Kölln erbaut und sind in Aufbau, Fassadengliederung und Gestaltung spiegelbildlich aufeinander bezogen. Die schmalen fünfgeschossigen Wohnhäuser, die auf jeder Etage über eine großzügige Wohnung und im Erdgeschoss über je einen Laden und eine Portiersloge verfügten, umschließen mit je einem Seitenflügel und Quergebäude einen gemeinsamen Innenhof. Ihre Stuckfassaden wurden mit je drei Achsen für Eingangsportal, Erker und Loggien so aufgeteilt, dass sie, gemeinsam betrachtet, wie die breite, symmetrisch gegliederte Straßenfront eines größeren Hauses wirkten. Ihr heute unterschiedliches Erscheinungsbild hängt mit der Nutzungsgeschichte zusammen. Denn das Mietshaus Kurfürstendamm 218 war bis 1979 im Besitz des chinesischen Staates und blieb fast unverändert erhalten. (1) Seit Dezember 1902 residierte hier die chinesische Gesandtschaft, die 1936 in den Rang einer Botschaft erhoben wurde. Nachdem im September 1941 die offiziellen Beziehungen zwischen China und dem Deutschen Reich abgebrochen worden waren, stand das Haus leer, bis es 1979 von der Volksrepublik China verkauft wurde. Die Fassade in einer an der Renaissance orientierten Formensprache sowie eine Reihe von Stuckdecken in den Repräsentationsräumen zum Kurfürstendamm waren noch vorhanden und konnten bei den nachfolgenden Baumaßnahmen bewahrt werden. Bemerkenswert ist das aufwendig dekorierte Rundbogenportal und die Verlagerung der Treppe zum Hochparterre nach außen, wo man sich den ursprünglichen Vorgarten dazu denken muss. Im Inneren ist das Vestibül mit Marmortreppe und Stuckreliefs geschmückt. Im Bereich des Erkers, wo heute der Eingang zu einem Lokal im Souterrain angeordnet ist, lag ursprünglich die Hofdurchfahrt.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 426; Liang, Hsi-Huet: Die Chinesen in Berlin 1920-1946 (Tradition und Neubeginn: Internationale Forschungen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert), Köln u.a. 1975, S. 221; Li, Chen: Die Beziehungen zwischen Deutschland und China bis 1933, Hamburg 1933.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 426
- Liang, Hsi-Huet/ Die Chinesen in Berlin 1920-1946 =Tradition und Neubeginn/ Internationale Forschungen zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, Köln, Berlin, Bonn, Münster 1975 / Seite 221
- Li, Chen/ Die Beziehungen zwischen Deutschland und China bis 1933, Hamburg 1933 / Seite .
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