Denkmaldatenbank

Der Wohnungsbau im Bereich der Otto-Suhr-Allee ist im Wesentlichen geprägt von der Wiederaufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg. Ältere Beispiele sind selten; zu diesen zählen einige wenige Mietshäuser in der Krumme Straße. (1) Die Mietshäuser Krumme Straße 4-6, die durch ihre Lage an einem Straßenknick schon von weitem auffallen und noch einen Eindruck von dem Straßenzug in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vermitteln, stammen aus unterschiedlichen Bauphasen. Der älteste Bauteil ist das Quergebäude des Mietshauses Krumme Straße 5, das nicht von der Straße zu sehen ist; das 1891-92 errichtete Vorderhaus zeigt sich heute frisch saniert mit Dachgeschossausbau und einer erneuerten Stuckfassade, die nach dem Zweiten Weltkrieg entfernt worden war. Dagegen ist das um 1880 entstandene Haus Krumme Straße 4 noch vollständig erhalten. Die Reihe schließt das Mietshaus Krumme Straße 6 ab, das 1924-25 nach Entwurf von Rudolf Walter ausgeführt wurde. In Höhe und Form gleicht sich der Baukörper zwar an die älteren Nachbarhäuser an, die Fassadengestaltung mit glatten Putzflächen sowie Klinkerverblendung an Sockel, Traufe, Rahmungen der Fenster und Loggien greift aber die Formensprache der 1920er Jahre auf. Da sich das Haus mit seiner Hauptfront zum seitlichen Hausgarten beziehungsweise zur Grünanlage des benachbarten Stadtbades wendet, zeigt es zur Straßenseite eine ungewöhnliche Gliederung: Die schmale Haustür und nur wenige kleine Fenster unterteilen die ansonsten geschlossene Wandfläche.

(1) Die Krumme Straße heißt so wegen ihres ungewöhnlichen Verlaufs mit mehrfachen Abknickungen von der Otto-Suhr-Allee bis zum Stuttgarter Platz und ist zudem eine der schmalsten Straßen Charlottenburgs. Dies hatte Auswirkungen auf ihre ursprüngliche Bebauung, da nicht die übliche Gebäudehöhe erreicht werden konnte.