Denkmaldatenbank

Das ehemalige Schulhaus, Gierkezeile 39, ist das älteste erhaltene Schulgebäude Charlottenburgs. (1) Der 1785-86 nach Entwurf des Oberbaurats Schulze errichtete zweigeschossige Massivbau mit Satteldach war zunächst nur vier Achsen breit und mit der Eingangstür an der südlichen Schmalseite ausgeführt worden. 1798 wurde das Schulhaus um drei weitere Achsen ergänzt, nachdem der hintere Teil des Grundstücks verkauft worden war. (2) Dabei verlegte man den Eingang mit dreistufiger Freitreppe und Dreiecksgiebel in die Mittelachse der nun symmetrisch gegliederten Straßenfront. Das ausgebaute Dachgeschoss mit vier Dachhäuschen und die Treppe im Inneren gehen wohl auf einen Umbau 1906 zurück. (3) Der Wiederaufbau des im zweiten Weltkrieg stark beschädigten Gebäudes erfolgte 1956-57 durch Hans-Dieter Bolle, der die mit geraden Verdachungen und schmalen Konsolen geschmückten Fensterrahmungen des Erdgeschosses dem Aussehen des frühen 19. Jahrhunderts anpasste, die des Obergeschosses aber stark vereinfachte. In Anlehnung an die Farbigkeit der Erbauungszeit wurde der Putz des Hauses rosafarben gestrichen.

(1) Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 1, Berlin 1905, S. 209-14; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Bd. 2, Berlin 1961, S. 284 f., Abb. 319 f.; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil V, Bd. C, Schulen, Berlin 1991, S. 367; Nitsch, Ute: Charlottenburg-Wilmersdorf von A bis Z, Ein Lexikon, hrsg. v. Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, Berlin 2003, S. 12 f.

(2) Gundlach 1905, Bd. 1, S. 211.

(3) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 284. Worauf die Jahreszahl 1831 im Türsturz des Eingangs verweist ist unklar.