Denkmaldatenbank

Mietshaus Hardenbergstraße 10

Obj.-Dok.-Nr. 09020581
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Hardenbergstraße 10
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus
Datierung 1902-1903
Umbau 1933, 1956
Entwurf Kristeller, Friedrich & Sonnenthal, Hugo (Architekt)
Bauherr Sonnenthal, Hugo (Architekt)

Auch das Mietshaus Hardenbergstraße 10 wurde 1902-03 nach dem Entwurf der Architekten Friedrich Kristeller und Hugo Sonnenthal erbaut, wobei hier Sonnenthal als Bauherr firmierte. Das etwas schmalere fünfgeschossige Haus war als Einspänner ebenfalls mit außerordentlich luxuriösen Zwölfzimmerwohnungen konzipiert (1), die 1933 durch den Architekten Bruno Buch in jeweils vier kleinere Wohnungen geteilt wurden. Weitere Umbauten erfolgten nach dem Zweiten Weltkrieg, als Wohnungen zu Büroräumen und der im Krieg teilweise ausgebrannte Querflügel abgerissen wurden. Einen Eindruck vom Zuschnitt der Wohnungen, in denen das Raumprogramm einer zwei- bis dreigeschossigen Villa auf einer Etage nebeneinander angeordnet war, gibt heute noch das seit den 1970er Jahren in der ehemaligen Erdgeschosswohnung untergebrachte Kaffeehaus. (2) Trotz späterer Vereinfachungen der Fassade ist an den schmiedeeisernen Balkongittern, dem floralen Stuckdekor und den aufwendig gerahmten Eingängen noch zu erkennen, dass hier ein neobarockes Grundkonzept mit den Formen des Jugendstils verbunden worden war. Auch hier sind Vestibül und Treppenhaus zurückhaltend gestaltet und beeindrucken durch die Verwendung von Natursteinverkleidungen und schmiedeeiserne Treppengeländer.


(1) Untypisch ist die Platzierung des Haupttreppenhauses zur Straßenseite, abzulesen an den großen, jeweils zwischen den Geschossen liegenden Fenstern auf der rechten Seite.

(2) Nach dem Zweiten Weltkrieg war hier zunächst das Kabarett Rauchfang eingezogen, seit den 1970er Jahren werden die Räume als Café genutzt. Das heutige Café Hardenberg ist seit den 1980er Jahren in dem Haus. 1939 war das Haus an das Reichskriegsministerium verkauft worden und soll als "Kabarett- und Varieté-Theater" sowie als "Edelbordell für Marine- und Wehrmachtsoffiziere" gedient haben (Wikipedia "Hardenbergstraße 10".

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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