Denkmaldatenbank
Mietshausgruppe Gardes-du-Corps-Straße 1, 2, 4, 5, 6, 9, 10, 10A, 11, 12, 13, 14, 16 Sophie-Charlotten-Straße 23A, 99, 100, 101
09020553 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Gardes-du-Corps-Straße 1, 2, 4, 5, 6, 9, 10, 10A, 11, 12, 13, 14, 16 Sophie-Charlotten-Straße 23A, 99, 100, 101 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Mietshausgruppe |
Datierung | 1881-1901 |
Entwurf | Ebel, J. & Maass & Knüpfer, A. & Freiersleben, F. & Bartsch, Max & Dietz, Adolf & Hildebrandt, Gustav & Schöltz, Paul & Schulze, Hans & George, Ernst & Weyhe, Gustav & Götze, Ewald (Architekt) |
Einen Eindruck von der Entwicklung des Mietshausbaus sowie von der Wohnsituation kleinbürgerlicher Bevölkerungsschichten in dem nach dem Hobrecht-Plan angelegten Teil Charlottenburgs kurz vor der Jahrhundertwende, insbesondere in den 1880er Jahren, vermittelt auch das Mietshausensemble Gardes-du-Corps-Straße 1-2 u.a., Sophie-Charlotten-Straße 23A u.a. Es fasst die beinahe vollständig erhaltenen, zwischen 1881 und 1901 entstandenen Mietshäuser auf beiden Straßenseiten und an der Einmündung der Sophie-Charlotten-Straße zusammen. Bei der Sanierung der 1970er Jahre wurden zwar Hofgebäude und Fassadendekor zum Teil entfernt, in ihrer Geschlossenheit können die Häuser das historische Straßenbild trotzdem noch anschaulich machen.
Die Mietshäuser auf der Südseite der Gardes-du-Corps-Straße und an der Sophie-Charlotten-Straße, die in den 1880er Jahren errichtet wurden, dokumentieren in ihrer Fassadengliederung den Übergang von den Haustypen der 1870er Jahre mit flachen Fassaden und klassizistischem Dekor zu den typischen Häusern der 1890er Jahre, die durch Erker, Balkone und reiche Stuckornamentik aufwendiger gestaltet sind. Bei den zehn Häusern des Ensembles aus der frühen Bauphase vor 1890 (Garde-du-Corps-Straße 1, 10, 11, 12, 14, 16, Sophie-Charlotten-Straße 23A, 99, 100, 101) sind an den noch flachen Fronten mit gleichmäßigem Fensterraster und seriellem Schmuck, der aus schlichten Fensterverdachungen an den oberen und Streifenputz an den unteren Geschossen besteht, nur vereinzelt Balkone vorgehängt. Eine Ausnahme stellt das 1889-90 von Ernst George errichtete Mietshaus Gardes-du-Corps-Straße 16 dar. Es zeigt ein frühes Beispiel einer Fassade, die durch einen zweiachsigen Erker mit seitlichen Balkonen symmetrisch unterteilt und durch kräftigen Stuck reich dekoriert ist, während das nur ein Jahr früher fertig gestellte Haus Nr. 14 noch dem älteren Schema folgt. Auf der Nordseite der Gardes-du-Corps-Straße sind fünf zum Ensemble gehörende Mietshäuser im Jahrzehnt zwischen 1890 und 1900 ausgeführt worden (Nr. 2, 4-6 und 9); Erker, Balkone und üppiger, zum Teil figürlicher Dekor - wie an dem von Ernst George 1891-92 errichteten Mietshaus Nr. 6 - machen die Weiterentwicklung in Richtung Plastizität und Repräsentation deutlich. Aus der Reihe fällt hier nur das Haus Gardes-du-Corps-Straße 1, das 1888-89 von Adolf Dietz und Gustav Hildebrand noch mit flacher Fassade, jedoch schon mit sehr repräsentativen Stuckelementen wie Dreiviertelsäulen oder kräftigen Konsolen und Fensterverdachungen errichtet wurde.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.