Denkmaldatenbank
ehemalige Bleicherei und Maschinenfabrik Gebauer
09020551 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Franklinstraße 11, 12, 13, 14, 15, 15A, 22 Helmholtzstraße 11, 12 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Fabrikgebäude |
Datierung | 1910-1911 |
Auf dem Gelände der ehemaligen Bleicherei und Maschinenfabrik Friedrich Gebauer, Franklinstraße 11-15A, 22, sind heute östlich der Franklinstraße mehrere Produktions- und Lagergebäude aus der Zeit zwischen 1865 und 1925 sowie das 1910-11 errichtete Verwaltungsgebäude Franklinstraße 22 auf der gegenüberliegenden Straßenseite erhalten. (1) Bereits 1839 hatte G. H. Bretsch auf dem Grundstück an der Spree die erste chemische Kattunbleicherei in Deutschland gegründet; Gebäude aus dieser Zeit existieren nicht mehr. 1862 übernahm sein Schwiegersohn Friedrich Gebauer den Betrieb, ließ eine mechanische Baumwollspinnerei anlegen und baute die Firma unter dem Namen "Bleicherei, Färberei und Appreturanstalt Fr. Gebauer" stetig aus. Ab 1865 begann Gebauer mit dem Bau von eigenen Maschinen für die Textilverarbeitung und errichtete neue Gebäude auf dem Firmengelände, die heute zu den ältesten erhaltenen Bauten gehören. Ausdruck der rasant gestiegenen wirtschaftlichen Bedeutung und Produktivität der Firma Gebauer um 1910, die von einer Bleichanstalt zu einer bedeutenden Maschinenfabrik für die Textilindustrie aufgestiegen war (2), ist auch das fünfgeschossige Verwaltungsgebäude Franklinstraße 22, das 1910-11 nach den Plänen der Architekten Helmut Enders und Julius Lichtenstein errichtet wurde. Das alte Gelände war zu diesem Zeitpunkt fast vollständig überbaut. Das aus Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude bestehende Gebäude mit einer repräsentativen Straßenfassade hebt sich deutlich von der Werksarchitektur auf der anderen Straßenseite ab.
(1) Architekten-Verein zu Berlin u. Vereinigung Berliner Architekten (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Bd. I, Berlin 1896, S. 623; Gundlach, Wilhelm: Geschichte der Stadt Charlottenburg, Bd. 1, Berlin 1905, S. 456; Friedrich Gebauer, Berlin-Charlottenburg, 1833-1908, Denkschrift zur Feier des 75jährigen Geschäfts- und Fabrikjubiläums, Berlin 1908; Doogs, K.: Die Berliner Maschinenindustrie, 1928, S. 15; Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 633 f.; Hildebrand, Werner/Lemburg, Peter/Wewel, Jörg: Historische Bauwerke der Berliner Industrie (Beiträge zur Denkmalpflege in Berlin, hrsg. v. Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz, H. 1), Berlin 1988, S. 70; Mislin, Miron: Industriearchitektur in Berlin 1840-1910, Tübingen-Berlin 2002, S. 23, 56; Raach, Jörg: Industriekultur in Berlin, Berlin 2008, S. 49.
(2) Aus Platzmangel wich die Firma mit ihrer Produktion zwischenzeitlich in die 1900 errichtete Maschinenfabrik am Bahnhof Beusselstraße aus.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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