Denkmaldatenbank

Pepper-Haus

Obj.-Dok.-Nr. 09020533
Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf
Ortsteil Charlottenburg
Adressen Ernst-Reuter-Platz 9, 10
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bürogebäude
Datierung 1960-1962
Entwurf Sobotka und Müller (Architekt)
Bauherr Karl-Heinz Pepper GmbH (Rundfunkgroßhandlung)

Parallel zum Osram-Haus und wie dieses mit der Schmalseite zum Platz steht das 1960-62 nach Entwurf von Heinrich Sobotka und Gustav Müller errichtete Pepper-Haus, Ernst-Reuter-Platz 9-10, als zehngeschossiges Scheibenhochhaus an der Nordseite des Ernst-Reuter-Platzes, wie es im Bebauungsplan von Bernhard Hermkes 1955 vorgesehen war. (1) Nur der 1963 an der Westseite im rechten Winkel angefügte zweigeschossige Pavillon wurde nicht wie geplant als Verbindungstrakt zum Osram-Haus ausgeführt, sondern als eigenständiges Gebäude. Dieses wurde 2005-06 durch einen an das Original angelehnten Neubau von Jürgen Platena und Christian Jagusch ersetzt. Zeitgleich wurde bei der Sanierung des Hochhauses die Natursteinverkleidung der Fassade erneuert, die Holzfenster konnten jedoch erhalten werden. (2)

Das Bürogebäude gestalteten Sobotka & Müller mit einer Rasterfassade aus schlanken vertikalen Stützen, die vor die Horizontale der Fenster und Brüstungsfelder treten und von einem breiten Rahmen eingefasst sind. Die vertikalen Elemente sind mit römischem Travertin, die Brüstungen mit Crailsheimer Muschelkalk verblendet. An der Stirnseite ist die Betonung der Vertikalen zurückgenommen, indem Stützen und Brüstungen auf einer Ebene gelegt wurden. Das oberste, rundum verglaste Geschoss ist zurückgesetzt und von einem weit ausladenden Flugdach als "markante Schattenzone" (3) gestaltet. Auch das Erdgeschoss ist großflächig verglast, der überdachte Haupteingang liegt an der Marchstraße. Ein Eingang zum Platz, der ursprünglich zu einer Bankfiliale führte, ist von zwei Edelstahlstützen flankiert.


(1) Bauherr war die Rundfunkgroßhandlung Karl-Heinz Pepper GmbH. Karl Heinz Pepper (1910-2003) war der spätere Initiator des Europa-Centers und vieler anderer Bauten in Berlin. Vgl. Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 671; Sobotka, Franz Heinrich/Müller, Gustav: Bauten und Projekte II, Tübingen 1967, S. 57; Architekten- und Ingenieur-Verein zu Berlin (Hrsg.): Berlin und seine Bauten, Teil IX, Industriebauten - Bürohäuser, Berlin-München-Düsseldorf 1971, S. 216; Gausmann, Dagmar: Der Ernst-Reuter-Platz in Berlin, Die Geschichte eines öffentlichen Raumes der fünfziger Jahre, Münster 1992 (Oktogon, Bd. 8). 1992, S. 99-104; Der Campus, Ein Architekturführer durch das Gelände der Hochschule der Künste und der Technischen Universität Berlin, hrsg. v. Michael Bollé, Berlin 1994, S. 36 f.; Baukunst der Nachkriegsmoderne, Architekturführer Berlin 1949-1979, hrsg. v. Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert, Gabi Dolff-Bonekämper, Berlin 2013, S. 194 f.

(2) www.pja-berlin.de/

(3) Baukunst der Nachkriegsmoderne 2013, S. 194 f.

Literatur:

  • Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 671
  • BusB IX 1971 / Seite 216
  • Verloren - gefährdet - geschützt, Berlin 1988 Gausmann, Dagmar / Der Ernst-Reuter-Platz in Berlin. Geschichte eines öffentlichen Raumes der fünfziger Jahre, Münster 1992 / Seite 99-104

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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