Denkmaldatenbank
Mietshausgruppe, Treppenanlage, Brunnen Dernburgstraße 2, 4, 12, 14
09020519 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Dernburgstraße 2, 4, 12, 14 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Mietshausgruppe & Treppenanlage & Brunnen |
Datierung | 1906-1907, 1912 |
Entwurf | Brüll, Ernst & Becker, Georg (Baumeister & Architekt) |
Bauherr | Brüll, Ernst (Baumeister) |
Das auffallend prachtvoll gestaltete Mietshaus Dernburgstraße 2/4, das zusammen mit der 1912-13 entstandenen Großen Kaskade am Südende des Lietzenseeparks und dem westlich anschließenden Mietshaus Dernburgstraße 12/14 das Ensemble Dernburgstraße 2/4, 12/14 u.a.bildet, stellt ein eindrucksvolles und gut erhaltenes Zeugnis aus der ersten Bebauungsphase des ab 1905 entwickelten Wohngebiets dar. (1) Die beiden zwischen 1905 und 1907 von Ernst Brüll errichteten, ursprünglich fast identisch gestalteten Mietshäuser fassten den Dernburgplatz ein, der zeitgleich von der Stadt Charlottenburg hier angelegt wurde. Wie ein Bühnenprospekt rahmen sie noch heute den Blick auf den See und zur gegenüberliegenden Brücke mit dem ausschwingenden Aussichtsbalkon. Zugleich bilden sie aus der Perspektive von Norden zusammen mit dem Platz und den Häusern auf der Südseite der Dernburgstraße (2) eine Art Bühne. In Bauform und Fassadengestaltung bezogen sich die Gebäude auf die kleine öffentliche Grünanlage, die sich unterhalb einer neobarock gegliederten Sandsteinbrüstung mit einer zeittypischen landschaftlichen Gestaltung und Figurenschmuck erstreckte. Trotz der von Gartendirektor Erwin Barth 1912-13 ausgeführten Umgestaltung des Dernburgplatzes zur Kaskadenanlage, die bis heute weitgehend in ihrem historischen Erscheinungsbild erhalten ist, und trotz des stark veränderten Äußeren des 1906-07 ausgeführten Hauses Dernburgstraße 12/14 ist die bühnenartige Wirkung an dieser Stelle bis heute erkennbar. Der gestalterische Unterschied zwischen dem neobarocken Schmuck des Wohnhauses und der sechs Jahre später vollendeten Kaskadenanlage mit ihren einfachen und kräftigen Profilen zeigt jedoch den Stilwechsel vom verspielten Dekor um 1900 hin zur monumentalen Massenbetonung der Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg.
(1) Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Stadt und Bezirk Charlottenburg, bearb. von Irmgard Wirth, Text- u. Tafelband, Berlin 1961, S. 466 f., Abb. 610; Fritsch, Irene: Leben am Lietzensee, Berlin 2001, S. 119 ff.; Wiese, Anja: Zur Entstehungsgeschichte und Entwurfsplanung der Großen Kaskade. In: Stiftung Denkmalschutz Berlin (Hrsg.): Die Große Kaskade am Lietzensee, Wasserpflege und Gartenkunst in Charlottenburg, Berlin 2005, S. 5 f.
(2) Dernburgstraße 7: 1905-06 von Curt Leschnitzer, Dernburgstraße 9: 1905-07 von Ernst Brüll u. Joh. Schmidt. Curt Leschnitzer hat weitere Wohnbauten im Gebiet am Lietzensee entworfen, siehe: Riehlstraße4-6A u.a.
Literatur:
- Inventar Charlottenburg, 1961 / Seite 466f.
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Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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