Denkmaldatenbank
Schule und Mietshäuser Bleibtreustraße, Knesebeckstraße, Mommsenstraße
09020359 | |
Bezirk | Charlottenburg-Wilmersdorf |
Ortsteil | Charlottenburg |
Adressen | Bleibtreustraße 15, 16, 17, 19, 20, 40, 41, 42, 43 Knesebeckstraße 24, 25, 33, 34, 68, 69 Mommsenstraße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 70 |
Denkmalart | Ensemble |
Sachbegriff | Wohnhaus & Schule |
Datierung | 1897-1905 |
Entwurf | Paulsen, Gustav & Hellwag, Bernhard & Herold, O. & Mathiesen, Johannes & Bähr, Gustav & Hoffmann, August & Bosse, Ludwig & Fritz, Carl & Lagotz, Wilhelm (Architekt) |
Die Seitenstraßen des Kurfürstendamms, insbesondere im nördlichen Bereich zwischen Knesebeck- und Leibnizstraße, sind für ihre einzigartige urbane Atmosphäre bekannt, die durch eine Mischung von gut erhaltenen Altbauten, breiten, baumbestandenen Gehwegen sowie zahlreichen kleinen Geschäften, Restaurants und Straßencafés entsteht. Hier sind noch ganze Straßenzüge und Häuserblocks nahezu lückenlos mit der historischen, meist vornehmen Wohnhausbebauung der Jahrhundertwende zu finden, auch wenn in den 1950er und 1960er Jahren viele der Fassaden entdekoriert wurden und manchmal nur noch Details wie Fenster, Türen, Dachaufbauten, Vestibüle, Vorgärten oder Balkongitter auf den ursprünglichen Charakter der Bauten verweisen. Daher sind rund um die Kreuzung von Bleibtreu- und Mommsenstraße insgesamt 22 Mietshäuser, die noch weitgehend im ursprünglichen Zustand erhalten sind, mit einer großen Schulanlage im Blockinneren zum Ensemble Bleibtreustraße 15-17, 19-20, 40-43 u.a. zusammengefasst, an dem die Entwicklung der Mietshausarchitektur um 1900 ablesbar ist: Von den repräsentativen Wohnpalästen am Kurfürstendamm, deren Fassaden oft mit neobarockem Stuckdekor überladen sind, haben sich hier die ab Ende der 1890er Jahre gebauten Häuser bereits entfernt, auf Fassadengestaltungen mit schlichterem historistischem Dekor folgen malerische Kompositionen des gesamten Hauses bis hin zu den ersten Beispielen der Reformarchitektur, die in Grundrissen und Fassaden das Thema Landhausbau aufgreifen. Die ältesten, bis 1900 errichteten Mietshäuser sind an der Mommsenstraße zwischen Bleibtreu- und Knesebeckstraße zu finden; der Schulkomplex im Blockinnenbereich wurde 1899 begonnen und 1912 mit der Hilfsschule im Vorderhaus Knesebeckstraße 43 fertig gestellt. Ab 1901 kamen die angrenzenden Wohnhäuser dazu. Den Höhepunkt des Ensembles bilden die Mietshäuser in dem von Mommsen-, Bleibtreu- und Niebuhrstraße begrenzten Baublock, die von Otto Harnisch und Albert Gessner 1902-06 als gemeinsames Projekt mit einem großen, begrünten Hofbereich errichtet wurden. Die drei "Gelben Häuser", an denen Albert Gessner die Prinzipien einer neuen Form des städtischen "Miethauses" erprobte, und die von seinem Schwager Otto Harnisch entworfenen Häuser entlang der Bleibtreustraße sind in gestalterischer, architekturgeschichtlicher und sozialpolitischer Hinsicht von besonderer Bedeutung.
Kontakt
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Redaktion Denkmalinformationssystem
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