Denkmaldatenbank

Der S-Bahnhof Potsdamer Platz wurde 1939 mit der Inbetriebnahme der Nord-Süd-S-Bahn zwischen Nordbahnhof und Anhalter Bahnhof eröffnet. Mit dem Streckenbau war 1933-34 begonnen worden. Ursache für die späte Fertigstellung waren die 1937 begonnenen Planungen des Generalbauinspektors Albert Speer zum Ausbau der Reichshauptstadt. Auch wurde unter sehr schwierigen Bedingungen gebaut: Für den direkt unter dem Potsdamer Platz angelegten S-Bahnhof mussten das gesamte Leitungsnetz umgelegt, Bauten mit aufwendigen Fundamenten unterfangen und eine U-Bahnlinie unterfahren werden und dies möglichst störungsfrei für den verkehrsreichsten Platz der Stadt. (1) Die Station umfasst zwei Mittelbahnsteige und als Verteilerebene eine weit verzweigte Zwischengeschosshalle mit breiten Treppenanlagen, über die beide Bahnsteige zu erreichen sind. Die Gestaltung des Bahnhofes stammt von Richard Brademann, der die Wände und Stützen mit weißen Opakglasplatten verkleidete. (2) Der 1961 mit dem Bau der Berliner Mauer geschlossene Bahnhof befand sich unmittelbar im Bereich des Mauerstreifens, daher wurden unter anderem alle oberirdischen Aufbauten entfernt. 1991 nahm er seinen Betrieb wieder auf. Bei der bis 1995 sanierten Bahnsteighalle musste ein Großteil der Opakglas-Wandverkleidung erneuert werden.

(1) Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs wurde eine behelfsmäßige Fahrbahn über die offene Baugrube gespannt. Vgl. Grabski, M., Der Bau der Berliner Nordsüd-S-Bahn, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 59 (1939) 22, S. 581-597.

(2) Vgl. BusB X, Bd. B (2), S. 77, 182 f.