Denkmaldatenbank
Wohnanlage Firlstraße 10, 12, 14 Zeppelinstraße 122, 124
09020146 | |
Bezirk | Treptow-Köpenick |
Ortsteil | Oberschöneweide |
Adressen | Firlstraße 10, 12, 14 Zeppelinstraße 122, 124 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1920 -1930 |
Entwurf | Mühlau, Willy (Architekt) |
Ausführung | Schlundt und Schenck GmbH (Baugeschäft) |
Bauherr | Erich Mühlau Grundstücks-Gesellschaft mbH |
Nach den städtebaulichen Planungen des frühen 20. Jahrhunderts sollte der Platz um die Christuskirche [Firlstraße, 1906-08 von Robert Leibnitz] von großen bürgerlichen Wohnhäusern eingefasst werden. Allerdings blieb das umliegende Gebiet bis in die Zeit um 1930 unbebaut. Die Wohnzeilen östlich der Kirche entstanden erst zwischen 1958 und 1960. Auf einem Eckgrundstück an der Westseite des Kirchplatzes wurde 1929/30 die Wohnanlage Firlstraße 10/14, Zeppelinstraße 122/124 errichtet. (1) Bauherr war die Groß-Mühlau Grundstücksgesellschaft mbH, geleitet von Erich Mühlau und Willy Mühlau, dem Architekten, der in Oberschöneweide mehrere Siedlungen baute. Die Anlage ist ein Beispiel für den Wohnungsbau der 1920er Jahre. Die Architektursprache Mühlaus, geprägt von der konservativen Moderne, lässt sich deutlich ablesen: Ein durchgehendes Satteldach bekrönt die schlichten Fassaden mit regelmäßigen Fensterachsen. Den ocker verputzten Wandflächen stehen gliedernde Elemente aus Backstein gegenüber. An den Treppenhausachsen der Zeppelinstraße werden die Fenster durch breite Klinkerstreifen bandartig zusammengefasst. Gewände aus Backstein fassen die rechteckigen Hauseingänge ein. An der Fassade gegenüber der Christuskirche führen runde Portale ins Treppenhaus. Doppelbalkone mit einer abgerundeten Brüstung sorgen für eine Gliederung der Fassade. Willy Mühlau hat diese Balkone mit vor- und zurückgesetzten Backsteinschichten auch an der Siedlung Edisonstraße 30-33, Zeppelinstraße 1-9, Roedernstraße 17-20 ausgebildet.
1) Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, S. 321; Seeböck 2000, S. 48. Die Wohnanlage schließt mit einer fensterlosen Giebelwand, die zum Gemeindehaus der Christuskirche weist. Mit einem gestuften Klinkerband an der Giebellinie antwortet Mühlau dem ähnlich gestalteten Giebel des Gemeindehauses. Backsteinstreifen verleihen der geschlossenen Wand eine gewisse Dynamik.
Literatur:
- Topographie Treptow-Köpenick/Nieder- und Oberschöneweide, 2003 / Seite 125
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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