Denkmaldatenbank
Wohnanlage Edisonstraße, Roedernstraße, Zeppelinstraße
09020144 | |
Bezirk | Treptow-Köpenick |
Ortsteil | Oberschöneweide |
Adressen | Edisonstraße 30, 31, 31a, 32, 32a, 33 Roedernstraße 17, 18, 18A, 19, 20 Zeppelinstraße 1, 3, 5, 7, 9 |
Denkmalart | Gesamtanlage |
Sachbegriff | Wohnanlage |
Datierung | 1929-1930 |
Entwurf | Mühlau, Willy (Architekt) |
Ausführung | Reinhold Küchhold (Zimmermannsmeister & Baugeschäft) |
Bauherr | Gross-Mühlau Grundstücksgesellschaft m.b.H. |
Die Einführung der öffentlichen Wohnungsbauförderung beschleunigte den Ausbau der Wohnstadt Oberschöneweide. Innerhalb weniger Jahre wurden große Flächen im Norden des Stadtgebiets bebaut. Auf dem dreieckigen Block westlich der Siedlung Oberschöneweide entstand 1929/30 die Wohnanlage Edisonstraße 30-33/Zeppelinstraße 1-9/Roedernstraße 17-20 (1). Bauherr war die Groß-Mühlau Grundstücksgesellschaft mbH. Das Unternehmen, geleitet von Erich Mühlau und Architekt Willy Mühlau, (2) errichtete mehrere moderne Wohnanlagen im Berliner Südosten. Willy Mühlau entwarf eine dreiseitige Anlage, die an ein bereits 1914 erbautes großstädtisches Mietshaus anschließt. Der städtebaulichen Situation folgend, ordnete der Architekt an der Edisonstraße einen viergeschossigen Flügel an, der mit leichtem Schwung den Verlauf des Straßenzugs aufnimmt. Die Bebauung an Zeppelin- und Roedernstraße ist in der Höhe reduziert. Mit nur drei Geschossen antwortet die Wohnanlage der gegenüberliegenden Kleinhaussiedlung. Für die Bauten Willy Mühlaus ist die Verbindung zurückhaltender sachlicher Gliederungen mit expressionistischen Motiven kennzeichnend. An den einfachen Putzfassaden sind einzelne Architekturelemente mit dunkelroten Klinkerverkleidungen wirkungsvoll hervorgehoben. An der Edisonstraße fallen die flachbogig vorgewölbten Treppenhauserker auf. Durch auskragende Gesimse zwischen den Fensteröffnungen ist jeder Erker in bandartige Segmente unterteilt. Die rechteckigen Treppenhauseingänge erhielten eine Einfassung aus Betonwerkstein. Die Hausfronten an Zeppelin- und Roedernstraße zeigen eine andere Gliederung. Mühlau belebte die Putzfassaden durch doppelte, seitlich abgerundete Balkone. Ein besonderer Akzent für das Stadtbild sind die beiden abgerundeten Ecken an der Kreuzung von Zeppelin- und Roedernstraße. Den konkav eingezogenen mittleren Treppenhausachsen folgen zu beiden Seiten in einer dynamischen Gegenbewegung konvex gerundete Balkonvorbauten. Dunkelrote Klinkerbänder, die von den Balkonbrüstungen auf die Treppenhausnischen übergreifen, verstärken den inneren Schwung der Eckbebauung. Die Sanierung der Wohnanlage wurde im Jahr 2000 abgeschlossen.
1) Osborn 1930, S. 22; Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, S. 328-329; Seeböck 2000, S. 46-47.
2) Osborn 1930.
Literatur:
- Topographie Treptow-Köpenick/Nieder- und Oberschöneweide, 2003 / Seite 130 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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