Denkmaldatenbank

Amtshaus, Lyzeum Oberschöneweide

Obj.-Dok.-Nr. 09020094
Bezirk Treptow-Köpenick
Ortsteil Oberschöneweide
Adressen Plönzeile 7
Denkmalart Ensembleteil
Sachbegriff Amtsgebäude & Schule
Datierung 1904-1905
Entwurf Gerking, Paul (Architekt)
Ausführung Lehmann, Heinrich (Architekt & Baumeister)
Entwurf Robert Guthmann Nachfolger (Architektensozietät & Bauunternehmen)
Bauherr Gemeinde Oberschöneweide (Gemeindeverwaltung)

Der Schulkomplex [Firlstraße 17/25, Schulkomplex und Turnhallen, Kottmeierstraße 2/4, Plönzeile 1-7] wurde 1904-05 um das Amtshaus der Gemeinde Oberschöneweide und das Lyzeum erweitert. (1) Das Gebäude an der Plönzeile 7, bestehend aus Vorder- und Hinterhaus, vermittelt zwischen der Turnhalle und der viergeschossigen Blockrandbebauung des anschließenden Wohngebiets. Architekt Paul Gerking gab dem Amtsgebäude bewusst die Gestalt eines städtischen Wohnhauses, weil die öffentliche Nutzung nach einer Übergangszeit in das geplante Rathaus an der Rathausstraße verlegt werden sollte. Der backsteinverkleidete Unterbau reicht bis in die Mitte des zweiten Stockwerks. Die verputzten Obergeschosse werden durch Lisenen gegliedert, aus denen ein flacher, barock anmutender Schweifgiebel hervorwächst. Die fensterlosen Seitenfronten, die eigentlich eine Weiterführung der Blockrandbebauung vorbereiten, erhielten eine Blendbogengliederung. Im Vorderhaus waren Gemeindekasse, Polizeistation, Amtsstellen und Diensträume des Ortsvorstehers untergebracht. Die Klassenräume im Hinterhaus wurden der höheren Mädchenschule zur Verfügung gestellt, die 1913 als öffentliches Lyzeum geführt wurde. Heute unterrichtet hier die Volkshochschule des Bezirks Treptow-Köpenick. (2)


1) Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, S. 322; Treptower Schulgeschichte 1995, S. 60; Seeböck 2000, S. 33; Materialsammlung von Waltraud Krause im Heimatmuseum Oberschöneweide.

2) Nutzungsgeschichte: 1905 Einzug der 1902 gegründeten höheren Mädchenschule, 1913 öffentliches Lyzeum für Mädchen, 1927 Wechsel des Lyzeums in das Schulgebäude an der Kottmeierstraße, dafür Einzug der 10. (weltlichen) Volksschule, 1929 Auflösung dieser Schule, zeitweise Nutzung durch die Hilfsschule Oberschöneweide, Nutzung bis 1945 ungeklärt, 1946 Eröffnung der Berufsschule für Wirtschaft und Verwaltung, um 1960 Sprachheilschule, 1982 Volkshochschule. Das Vorderhaus, bis in die 1980er Jahre als Verwaltungsgebäude genutzt, wurde nach 1990 von der Volkshochschule übernommen.

Literatur:

  • BusB V C 1991

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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