Denkmaldatenbank

4. Gemeindeschule Oberschöneweide

Obj.-Dok.-Nr. 09020090
Bezirk Treptow-Köpenick
Ortsteil Oberschöneweide
Adressen Firlstraße 25

Plönzeile
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Schule & Schule
Entwurf 1897
Fertigstellung um 1900

Die Gemeindeschule Firlstraße 23/25, Plönzeile 1 ist das älteste Schulhaus in Oberschöneweide. (1) Mit dem Bau wurde 1897 noch vor der Gründung der Landgemeinde begonnen. Das Grundstück lag damals am nördlichen Rand des Erschließungsgebiets der Grundrentengesellschaft. Der dreigeschossige Mittelbau, eingefasst von zwei Kopfbauten mit aufragenden Giebeln, wurde bereits 1899/1900 erweitert. (2) Historisierende Bauformen schmücken die Fassaden: Gesimse und Friese aus rotem Backstein, grüne Glasursteine, Brüstungsfelder mit neugotischen Ornamenten. Am jüngeren nördlichen Kopfbau fallen Wappenschilde mit allegorischen Darstellungen auf, die den Hauptgiebel und den kleinen Zwechgiebel begleiten. Die Aula im zweiten Obergeschoss zeichnet sich durch hohe Rundbogenöffnungen und maßwerkartig gegliederte Holzfenster ab. Eine Holzbalkendecke überspannt den weiten Saal. Bis zum Bau der Christuskirche wurden hier die evangelischen Gottesdienste gefeiert. Die Klassenzimmer schließen sich an einen Mittelflur an. Ein Teil des Gebäudes diente anfangs der Gemeindeverwaltung. Zum Schulhaus gehören zwei kleine Nebengebäude. Die Turnhalle wurde 1899/1900 errichtet. Der schlichte Saalbau mit Satteldach erstreckt sich entlang der Plönzeile. Der südliche Kopfbau ist mit dem Toilettengebäude verbunden, einem niedrigen Bau aus dem Jahr 1927, der in seiner sachlichen Form gleichwohl eine künstlerische Gestaltung zeigt. Heute wird das Gebäude von der Grundschule An der Wuhlheide genutzt. (3)


1) Bau- und Kunstdenkmale Berlin II, S. 321-322; BusB V C, S. 375; Treptower Schulgeschichte 1995, S. 58; Dehio Berlin 2000, S. 235; Seeböck 2000, S. 33; Materialsammlung von Waltraud Krause im Heimatmuseum Oberschöneweide.

2) Der nördliche Kopfbau, angefügt im zweiten Bauabschnitt, beschließt das symmetrisch angelegte Schulgebäude.

3) Nutzungsgeschichte: 1897 Gründung der 1. Gemeindeschule, 1902-05 zusätzlich Unterbringung der neugegründeten höheren Mädchenschule, 1905-1911 zusätzlich Unterbringung des Realgymnasiums, mit der Verlegung der 1. Gemeindeschule 1907 Einrichtung der 4. (katholischen) Gemeindeschule, mit der Änderung der Schulnummerierung 1927 9. (katholische) Volksschule, 1939 Schließung der einzigen katholischen Volksschule im Bezirk Treptow, Verlegung der 20. Volksschule in das Gebäude, 1945 Krankenstation für Typhuskranke, 1946 Eröffnung der 17. Schule, 1975 Verleihung des Namens "Fritz-Gäbler-Schule", 1987 Schließung der Schule, Eröffnung der Berufsschule für Berufe der technischen Gebäudeausrüstung, nach 1990 Oberstufenzentrum Nachrichtentechnik, 1996 Gründung der Grundschule An der Wuhlheide.

Literatur:

  • BusB V C 1991 / Seite S. 375f

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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