Denkmaldatenbank

Wohnhaus, Atelier Schmargendorfer Straße 26

Obj.-Dok.-Nr. 09012524
Bezirk Tempelhof-Schöneberg
Ortsteil Friedenau
Adressen Schmargendorfer Straße 26
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohnhaus & Atelier
Datierung 1884, 1902
Entwurf Kerbs, Wilhelm (Architekt)
Entwurf Hoffmann, Otto (Architekt)
Bauherr Hallatz, Emil (Maler)
Bauherr Hallatz (Witwe)

Die Schmargendorfer Straße, die am Friedrich-Wilhelm-Platz 11 mit der eindrucksvollen Landhausanlage des Architekten Otto Hoffmann von 1884 und 1911 beginnt und zum Breslauer Platz mit dem Rathaus von 1914-17 von Hans Altmann und dem Landhaus Karig von 1886 von Max Nagel führt, weist eine Gruppe von sieben Landhäusern aus den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts auf, an der die namhaftesten Architekten des Friedenauer Landhausbaus beteiligt waren: Franz Dreßler, Otto Hoffmann und Max Nagel. Die Bauherren dieser Häuser waren Beamte, Lehrer, Wissenschaftler und Künstler. Die ein- und zweigeschossigen Landhäuser in polychromer Rohziegelbauweise sind typisch für die Kolonie und als geschlossene Gruppe so kaum noch einmal in Friedenau anzutreffen.

Das letzte Landhaus auf der Südseite, das Haus Schmargendorfer Straße 26 (Abb. 92 f., Liste Nr. 19), wurde als Atelierhaus für den Maler Emil Hallatz (1837-88) 1884 von Wilhelm Kerbs erbaut. Der zweigeschossige, knappe, würfelförmige Putzbau mit flach geneigtem Pultdach hinter einer Attika war ursprünglich mit einem Zeltdach gedeckt. Das Haus hat einen Vierfelder-Grundriß (13 x 13 Meter) und zeigt an der Straßenseite nach Norden ein großes Atelierfenster mit einem fünf Meter hohen Atelierraum dahinter. Zum Garten hin ist nach Süden eine Veranda mit einem Altan im Obergeschoß angeordnet. Der Zugang zum Haus befindet sich an der Ostseite im Bauwich.

Die Witwe von Emil Hallatz ließ 1902 auf diesem Grundstück in der zweiten Baulinie noch ein viergeschossiges Zweispänner-Mietwohnhaus von Otto Hoffmann bauen; es ist das einzige bekannte Mietshaus dieses Architekten. Dieses Gebäude zeigt ähnlich dem Atelierhaus Sockel, Gesimse sowie Fenstergewände, -stürze und -sohlbänke aus Ziegeln, so daß die Gebäude trotz verschiedener Baukörpergliederung miteinander harmonieren.

Literatur:

  • Ebling/ Friedenau, 1986 / Seite S. 73
  • Topographie Schöneberg/Friedenau, 2000 / Seite S. 511 (Biographie Emil Hallatz)
  • Thieme-Becker, Bd. 15

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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