Denkmaldatenbank
Granitschale im Lustgarten
09012501 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Lustgarten |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schale |
Datierung | 1827-1834 |
Entwurf | Cantian, Johann Gottlieb Christian |
Bauherr | Preußischer Staat |
Im Lustgarten, unmittelbar vor dem Alten Museum zieht die Granitschale die Aufmerksamkeit auf sich. 1826 bestellte König Friedrich Wilhelm III. eine große antikisierende Schale bei dem Berliner Steinmetzen und Bauinspektor Christian Cantian. Ein Jahr später fand Cantian in den Rauenschen Bergen bei Fürstenwalde einen Granitfindling, der einen Schalendurchmesser von 22 Fuß zuließ, und Schinkel schlug vor, sie vor der Freitreppe des Museums aufzustellen. Der gewaltige Rohling erreichte am 6. November 1828 nach aufwändigem Transport auf dem Wasserweg Berlin. Nördlich des Alten Museums, auf einem Gelände hinter dem Packhof, wurde er in einer Bauhütte unter Einsatz einer 10 PS-Dampfmaschine in zweieinhalbjähriger Arbeit abgeschliffen und poliert. Die Granitschale konnte nach Fertigstellung des schlichten, dreiteiligen Sockels am 10. November 1834 offiziell übergeben werden. Die Aufstellung der imposanten, elegant geschwungenen, flachen Schale mit einem Durchmesser von fast sieben Metern war ein außerordentliches Ereignis. In der engen Verbindung von Kunst und modernster Technik war von Cantian ein "Biedermeierweltwunder" geschaffen worden, dass die Zeitgenossen außerordentlich bewegte. Nach 1935 wurde die Schale mit der Umgestaltung des Lustgartens zu einem gepflasterten Aufmarschplatz an der Nordseite des Doms aufgestellt, erst 1982 gelangte sie an ihren ursprünglichen Aufstellungsort zurück.
Literatur:
- Einholz, Sibylle: Die Große Granitschale im Lustgarten, in: Der Bär von Berlin (1997) / Seite 41-62
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 235 f.
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