Denkmaldatenbank

Linden-Eck

Obj.-Dok.-Nr. 09012465
Bezirk Steglitz-Zehlendorf
Ortsteil Nikolassee
Adressen An der Rehwiese 11
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Villa
Datierung 1902-1903
Entwurf Maywald, Fr.
Bauherr Haag, Adolf (Ingenieur & Direktor)
Ausführung Philipp Holzmann AG

Die Einmündung der Normannenstraße in die Straße An der Rehwiese wird flankiert von zwei einander ähnlichen und fast gleichzeitig fertig gestellten Bauten, die von der Rehwiese aus betrachtet eine Art Torsituation bilden. Dem bereits erwähnten Haus Henneberg an der südlichen Ecke, damals auch "Schön-Eck" genannt, steht das Haus "Linden-Eck", An der Rehwiese 11, gegenüber.Es wurde 1902-03 vom Architekten Fr. Maywald im Berliner Baubüro der Firma Philipp Holzmann für deren Direktor, den Ingenieur Adolf Haag, entworfen. (1) Beim Umbau in ein Mehrfamilienhaus 1999-2002 wurden Fenster, Balkone, Eingangsbereich, Dach und das Innere verändert - trotzdem sind die ursprüngliche Struktur des Hauses und seine besondere Wirkung an der städtebaulich herausragenden Stelle noch deutlich.

Die zweigeschossige Villa mit Klinkersockel und hohem Schopfwalmdach, die durch Fachwerkgiebel, Lauben, Erker und Veranden lebendig gegliedert ist, dokumentiert - wie auch ihr Pendant gegenüber - den typischen Charakter der Villenkolonie Nikolassee in ihrer frühesten Bebauungsphase. In den Grundrissen folgte der Architekt noch ganz dem traditionellen Schema des ausgehenden 19. Jahrhunderts - in Aufriss und Kubatur lassen sich jedoch bereits Kennzeichen des Übergangs zum modernen Landhaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts erkennen. Historistische Reminiszenzen sind weitgehend verschwunden, nur am Fachwerk zeigen sich mit typischen Schmuckformen der Holzbaukunst vereinzelt Rückgriffe auf die deutsche Renaissance. Der sonst übliche Stuckdekor ist jedoch zurückgedrängt zu Gunsten einer weitgehend flächigen Gestaltung. Die Verwendung von Fachwerk als rein dekoratives Fassadenelement verstärkt den malerisch-ländlichen Charakter des Hauses.


1) Die Bezeichnung "Linden-Eck" befindet sich in einem dekorativen Rahmen an der Südseite des Hauses.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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