Denkmaldatenbank

Mietshaus, Hofgebäude Residenzstraße 60

Obj.-Dok.-Nr. 09012272
Bezirk Reinickendorf
Ortsteil Reinickendorf
Adressen Residenzstraße 60
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Hofgebäude
Datierung um 1885

In der Nähe der Zusammenführung von Residenz- und Markstraße bilden die Mietwohnhäuser Residenzstraße 56-61 mit ihren ehemaligen Stallungen und Remisen, mit Quergebäuden und Seitenflügeln ein in diesem Bereich einzigartiges Ensemble. Die sechs Wohnhäuser, die in einem Zeitraum von 30 Jahren errichtet wurden, zeigen mit ihren Höhensprüngen und vielfältigen Stilmerkmalen die charakteristische vorstädtische Baustruktur, die unter dem Einfluss der nahen Großstadt Berlin entstand. Sie spiegeln die Entwicklung vom Vorstadthaus mit Wirtschaftsgebäuden zum Mietshaus mit Seitenflügel oder Quergebäude wider.

Die zweigeschossigen Wohnhäuser Residenzstraße 56 und 59 - hinzu gehört vermutlich das entdekorierte und umgebaute Haus Nr. 61 - bezeichnen in der strengen, nur unmerklich gegliederten Anlage der Baukörper, den hohen, schmalen Fensteröffnungen und dem sorgfältig gearbeiteten, klassizistischen Putz- und Stuckdekor die erste vorstädtische Phase der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts. Die zweite Phase dokumentiert die Dreigeschossigkeit des Wohnhauses Residenzstraße 60, das, um 1880 erbaut, ein neues Verhältnis von Wand zu Fensteröffnung und eine Reduzierung des Dekors zeigt. Die viergeschossigen Gebäude Residenzstraße 57 und 58, zwischen 1900 und 1910 errichtet, beschreiben den Wandel zum städtischen Mietshaus mit Balkonen und historisierender Dekoration; sie konnten nach der Ausdehnung der Berliner Bauordnung auch in den Vorortgemeinden errichtet werden. Die Hinterhöfe der frühen Mietwohnhäuser wurden zur Ausübung von Kleingewerbe genutzt. In der Residenzstraße 56 befand sich ein Fuhrunternehmen, in der Nr. 61 eine Bäckerei. Ihre kleinteilige Nutzungsstruktur mit Seitenwohngebäuden, Remisen und Stallungen ist verändert erhalten geblieben und gehört zu der ortstypischen Mischung aus Wohnen und Gewerbe an diesem Abschnitt der Residenzstraße.

Literatur:

  • Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 133-134

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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