Denkmaldatenbank

Wohnanlage Letteplatz, Reginhardstraße

Obj.-Dok.-Nr. 09012234
Bezirk Reinickendorf
Ortsteil Reinickendorf
Adressen Pankower Allee 54, 56, 58, 60, 62, 64

Kühleweinstraße 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34

Letteallee
46, 48, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64

Mickestraße
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 24

Reginhardstraße
41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 75, 77, 79, 81
Denkmalart Gesamtanlage
Sachbegriff Wohnanlage & Heizwerk
Datierung 1928-1930
Entwurf Glas, Erich & Wutzky, Max (Architekt)
Bauherr Eintracht (Wohnungsbaugesellschaft Gemeinn.AG)

Sowohl die städtebauliche Konzeption als auch die Architektur der größten Wohnanlage dieses Gebietes aus der Weimarer Zeit bestimmen ganz entscheidend das Stadtbild zwischen Letteplatz und Reginhardstraße.

Zwar folgen die drei Wohnblöcke beidseitig der Letteallee noch der traditionellen Blockrandbebauung, doch werden mittels städtebaulicher wie gestalterischer Ordnungsprinzipien abwechslungsreiche und einprägsame Stadträume erzielt: Zurückgesetzte Hausfronten, Straßen begleitende Fassaden, vorspringende Bauteile, Blocköffnungen und Eckvorsprünge bilden das grundlegende, planerische Instrumentarium. Durch gleichartige oder wechselseitige Anwendung entstehen Räume mit ruhigem oder lebhaftem Charakter. Die geschwungene Neuführung der Mickestraße bereitet die Grundlage für eine dynamische, von gerundeten Hausfronten begrenzte Raumsituation, die als zusätzliches betonendes Moment verklinkerte, torähnliche Eingangsbauten erhält. In zwei zeitlich weit auseinanderliegenden Bauabschnitten, 1928-30 von den Architekten Erich Glas und Max Wutzky begonnen und 1938-39 mit der Schließung des Blocks an der Kühleweinstraße/Ecke Reginhardstraße durch Max R. B. Abicht und J. Ruppert vollendet, ließ die Wohnungsbaugesellschaft "Eintracht" insgesamt 592 Wohnungen errichten. (1) Dabei umfasst der weitaus größere, aus Mitteln der Hauszinssteuer finanzierte erste Bauabschnitt allein 500 Wohneinheiten. Die Ursache für die zeitliche Verzögerung der Fertigstellung beruhte auf den ungeklärten Zufahrtsrechten eines südlich des Letteplatzes im Blockinneren der neuen Anlage befindlichen und seit den 1870er Jahren bebauten Grundstücks. Bei der erst Ende der 1930er Jahre getroffenen Regelung des Wegerechtes wurde ein südlicher Zugang zur Reginhardstraße vereinbart, der in der Form einer überbauten Durchfahrt zur Ausführung kam. Während beim ersten Bauabschnitt sich sowohl die Torbauten an der Letteallee und an der Reginhardstraße als auch die wuchtig vortretenden, die Fassaden rhythmisierenden Hauslauben durch ihre rote Klinkerverblendung von den verputzten Wandflächen abheben, schließen an der Reginhard-/Ecke Kühleweinstraße die schlichten, durchgehend verputzten und mit Walmdächern ausgestatteten Wohnhäuser der 30er Jahre an. Die mit dem ersten Bauabschnitt errichtete, zum größten Teil unterirdisch angelegte Heizzentrale der Wohnanlage liegt im Inneren des von der Mickestraße, der Reginhardstraße und der Letteallee umschlossenen Blocks.


1) Ebd., Obj. 252 IV; Erwin Gutkind/Jakob Schallenberger, Berliner Wohnbauten der letzten Jahre. Berlin 1931, S. 91.

Literatur:

  • BusB IV A 1970 / Seite 252 IV
  • Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 143f.
  • Schallenberger, Gutkind/ Berliner Wohnbauten, 1931 / Seite 91

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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