Denkmaldatenbank

Wohngebiet Letteplatz

Obj.-Dok.-Nr. 09012228
Bezirk Reinickendorf
Ortsteil Reinickendorf
Adressen Pankower Allee
35, 37, 37A, 39, 41, 42, 43, 44, 45, 47, 49, 51, 53, 54, 56, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64

Gedonstraße
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13

Hausotterstraße 27, 28, 29, 30, 31, 31A

Kühleweinstraße
2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 32, 34, 35, 37, 39, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 57, 67, 69, 71, 73, 79, 81

Letteallee
37, 39, 41, 46, 48, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62, 63, 64

Mickestraße
1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 22, 24

Mittelbruchzeile
34, 36, 38, 40, 42, 44, 46, 48, 57, 59, 61, 63, 65, 66, 67, 68

Simmelstraße
30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42

Reginhardstraße
35, 37, 39, 41, 43, 45, 47, 49, 51, 53, 55, 57, 59, 61, 63, 65, 67, 69, 71, 75, 77, 79, 81, 85, 87, 89, 91, 93, 95, 97, 99, 101, 103, 105, 107, 109, 111, 113, 115, 117, 119, 121, 123, 125, 127, 129, 131, 133, 135
Denkmalart Ensemble
Sachbegriff Bauwerksensemble

Innerhalb eines Jahrhunderts entwickelte sich von der Pankower Allee und Letteallee ausgehend ein großes Wohnquartier, das Anfänge unterschiedlichster Haus- und Siedlungsformen aufweist. Das in Randlage zum Wedding (seit 1861 nach Berlin eingemeindet) befindliche Gebiet wird im Süden von der Bezirksgrenze im Verlauf des Ritterlandweges, im Westen von der Residenzstraße, im Norden von der Mittelbruchzeile und im Osten von der Provinzstraße umfasst. Die Ost-West verlaufenden Straßenzüge der ca. 1865 bis zum Pankower Holzweg angelegten Pankower Allee und der 1872 durch Heinrich Quistorp für die Anlage der "Großen Lettekolonie" erbauten Letteallee sind mit ihren breiten Profilen und Vorgärten das Rückgrat des Stadtgrundrisses. Die ältesten Straßenzüge dieses Gebietes bilden die Residenzstraße und der zwischen Residenzstraße und Letteallee gelegene Abschnitt der Reginhardstraße. Diese war Teilstück der barocken Sichtachse (heutige Seestraße, Wedding), die das Schloß Charlottenburg mit der 1784 durch Königin Elisabeth Christine, der Gemahlin Friedrichs II., angelegten Kolonie Schönholz (heute: Berlin-Ost) verband. Von diesem Abschnitt der Reginhardstraße zweigen die in den 1870er Jahren zur Erschließung der "Kleinen Lettekolonie" gebauten Stichstraßen der Neptun- und Aegirstraße sowie die Gesellschaftsstraße ab. Mit Ausnahme der Gedonstraße und des geschwungenen Teils der Mickestraße, die beide im Zusammenhang mit Wohnanlagen aus der Zeit der Weimarer Republik entstanden, gehen sowohl der Letteplatz als auch alle anderen Straßen auf den Reinickendorfer Bebauungsplan von 1908 (S. 53 f.) zurück.

Charakteristisches Element dieses Gebietes ist die heterogene Baustruktur mit ihren unterschiedlichen Siedlungsformen sowohl des 19. als auch des 20. Jahrhunderts. Hier sind Ansätze zeitspezifischer, städtebaulicher Leitgedanken verwirklicht, die nicht nur als Ausdruck der sich ändernden architektonischen Vorstellungen, sondern auch als Spiegel der gesellschaftlichen Verhältnisse gesehen werden müssen. So steht dem frühen Reformwohnungsbau (1872-74) mit einer kleinteiligen Parzellenstruktur in der Lettekolonie an der Pankower Allee und um die Aegirstraße der großflächige, mehrgeschossige Reformwohnungsbau der Weimarer Republik (1928-30) gegenüber, der seine inhaltliche Fortsetzung im aufgelösten Zeilenbau des Nachkriegswohnungsbaus (1958-60) im Bereich der Schwabstraße findet. Dazwischen gruppieren sich um den Letteplatz herum mit der 3. Gemeindeschule und dem Straßenbahnbetriebshof der Großen Berliner Straßenbahn Versorgungseinrichtungen der Gemeinde Reinickendorf, die aus der Zeit der Jahrhundertwende stammen. Zur gleichen Zeit entsteht in der Nähe der Provinzstraße städtischer Mietwohnungsbau mit Terrainspekulation.

Literatur:

  • Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 139

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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