Denkmaldatenbank

Verkaufspavillon

Obj.-Dok.-Nr. 09012180
Bezirk Reinickendorf
Ortsteil Reinickendorf
Adressen Ollenhauerstraße 7

Friedrich-Karl-Straße 1
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Pavillon
Datierung 1957-1958
Entwurf Kunde, Hans (Maurermeister & Architekt (?))
Bauherr Staatmann, C.F.W.

An den beiden Kreuzungen der Ollenhauerstraße mit der Friedrich-Karl-Straße und der Großkopfstraße setzte die Neuordnung des Wiederaufbaus architektonische wie städtebauliche Akzente. An der Stelle zerstörter, viergeschossiger Wohnhäuser entstanden auf den für diese Nutzung geradezu prädestinierten Eckgrundstücken Tankstellen mit angegliederten Werkstätten. Hierbei bildet die aus Fahrzeughalle, Pflegestation, Verkaufspavillon und Tankstelle bestehende Anlage an der Ollenhauerstraße 7 und Friedrich-Karl-Straße 1-3 eine Erweiterung eines seit 1926 auf dem Hof des angrenzenden Grundstücks Ollenhauerstraße 4/5 angesiedelten Tankstellen- und Garagenbetriebs. Die auf Entwürfen des Maurermeisters Hans Kunde basierende Bebauung setzte 1953/54 mit dem Umbau einer vorhandenen Halle an der Friedrich-Karl-Straße 3 zu einer Autowerkstatt ein und erstreckte sich 1958/59 auf das Eckgrundstück zur Ollenhauerstraße. Bemerkenswert sind hier die durch große Fensterflächen erzeugte Transparenz der Gebäude sowie die differenzierte, für ihre Zeit spezifische Materialwahl wie Keramikmosaik und Bruchsteinriemchen - beides Kennzeichen der damals in Berlin auffallend qualitätvoll ausgeführten Werkstätten-Architektur der Volkswagenwerke. Der zur Ollenhauerstraße orientierte, an der Ecke zur Friedrich-Karl-Straße stehende Verkaufspavillon wirkt mit seinen großen und zur Kreuzung hin abgerundeten Tafelglasscheiben, den schmalen Messingprofilen und dem auskragenden Betondach wie eine in große Formen übertragene Vitrine, in der das ersehnte, aber für viele noch unerschwingliche Statussymbol Auto in den neuesten Modellen feilgeboten wurde. Seine Funktion als Blickpunkt der Anlage hat der Pavillon bis heute nicht eingebüßt, was zweifelsohne dem unverfälschten Originalzustand zu danken ist.

Literatur:

  • Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 193

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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