Denkmaldatenbank

St. Sebastian-Friedhof

Obj.-Dok.-Nr. 09012062
Bezirk Reinickendorf
Ortsteil Reinickendorf
Adressen Humboldtstraße 68, 69, 70, 71, 72, 73
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Friedhof & Wohnhaus & Einfriedung & Kapelle
Fertigstellung 1902, 1928
Entwurf Bunning, Hermann (Architekt)
Entwurf Frydag und Greth
Bauherr St. Sebastian-Gemeinde

Mit hohem Staffelgiebel am Inspektorhaus und mit zinnenbewehrter Einfriedung stellte sich die im Wedding ansässige St. Sebastian-Gemeinde an der Humboldtstraße (Nr. 68-73) dar. Von den Friedhöfen der St. Hedwig-Gemeinde und der Stadt Berlin begrenzt, liegt seit dem Jahre 1894 der schmale und lang gestreckte, katholische Begräbnisplatz. Neun Jahre bestand in der Nähe der Humboldtstraße der kleine, hölzerne Kapellenbau in Fachwerk, bis er 1903 von einem massiven und größeren Bau inmitten des Kirchhofs abgelöst wurde. Die in der Baugliederung einer Großkirche nachempfundene Kapelle stammt von Hermann Bunning, der zur gleichen Zeit Inspektorhaus, Tor und Einfriedung einheitlich entwarf. Für alle roten Ziegelbauten wählte Bunning Stilelemente aus der Formenwelt der märkischen Backsteingotik. Treppengiebel, helle Putzblenden und Spitzbogenfenster schmücken das eingeschossige Haus, das mit ausgebautem Satteldach und Zwerchhaus traufständig zur Humboldtstraße steht, ebenso die Kapelle - ein Saalbau mit Satteldach, polygonal gebrochener Apsis und Vorhalle, deren Ziergiebel von der Gestalt des heiligen Sebastian bekrönt wird.

Verändert erhalten hat sich an der Hauptallee in der Nähe des Einganges die 1956 instand gesetzte Blumenverkaufshalle mit geschweiftem Dachkontur. Bei der Erneuerung vergrößerte man das Blumengeschäft durch den Einbau zweier großflächiger Schaufensteranlagen, wobei die linke Blumenauslage bis zu der verklinkerten Pfeilerreihe vorgezogen wurde. Der ehemals auch als Wartehalle für die Trauergäste genutzte Pavillon, 1928 von Frydag & Greth entworfen, dokumentiert trotz der Umbauten in Form und Gestalt die Absicht, auch Nebengebäude dem würdevollen Charakter eines Friedhofes angemessen und qualitätsvoll zu entwerfen.

Literatur:

  • BusB X A 3 1981 / Seite 122
  • Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 189

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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