Denkmaldatenbank
Hausotter-Grundschule
09012020 | |
Bezirk | Reinickendorf |
Ortsteil | Reinickendorf |
Adressen | Hausotterplatz 4 Hoppestraße 1, 2, 3, 4, 5, 6 Kamekestraße 3 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schule & Turnhalle |
Fertigstellung | 1897 |
Umbau | 1909 |
Entwurf | Krecke, Hans (Architekt) |
Bauherr | Gemeinde Reinickendorf |
In den 20er Jahren dieses Jahrhunderts folgte eine verhältnismäßig geringe Bautätigkeit, die sich im Wesentlichen in Lücken füllender Funktion auf den westlichen Abschnitt der Hausotterstraße konzentrierte. Auch in den 50er Jahren beschränkte sich der Wohnungsbau auf vereinzelte, ebenfalls noch vorhandene Grundstückslücken schließende Vorhaben.
Keine der am Hausotterplatz errichteten Bauten konnte die am Schnittpunkt der Kameke- mit der Winterstraße entstandene, kleine Platzanlage bis heute städtebaulich fassen. Weder die 1897 an der nordwestlichen Platzseite, zwischen Hoppe- und Winterstraße, erbaute große Hausotter-Grundschule - die ehemalige 4. Gemeindeschule am Hausotterplatz 4 -, noch die 1956 nach einem Entwurf des Architekten Karl Streckebach entstandene Evangeliums-Kirche an der Ostseite bewirkten in ihrer Orientierung und Formgebung eine städtebauliche Klärung des von Brüchen gekennzeichneten Umfeldes.
So legte die Gemeindebauverwaltung den massigen, höheren, dreigeschossigen Kernbau der Hausotter-Schule nicht zur Platzrundung, sondern richtete seine Längsfront mit einem hohen, reich gegliederten Mittelrisaliten, der an der Hofseite wiederkehrt, zur Kamekestraße. Reihen von Stichbogenfenstern - in den ersten beiden Geschossen gleiche und sehr breite, im dritten Geschoss kleinere, zu Vierergruppen zusammengefasste Formate - gliedern den symmetrischen Fassadenaufbau. Nicht mehr erhalten hat sich die gestaffelte Fenstergruppe an dem Risaliten, die mit den Blendbögen korrespondierte. Ebenso entfernte man leider auch hier, wie bei der Paul-Löbe-Oberschule an der Lindauer Allee, die ursprünglichen Sprossenfenster, sodass ein wesentliches Gestaltungselement verlorenging.
Zweigeschossig schließt zur Platzseite mit einer Loggia und einem Türmchen das Rektor- und Lehrerwohnhaus an, das wie der Kernbau und die zur selben Zeit erbaute Turnhalle an der Hoppestraße 1-6 Formenelemente der märkischen Backsteingotik aufnimmt. Trotz der Intention, beide Bauteile durch eine ähnliche, gotisierende Formensprache als Ganzes erscheinen zu lassen, wirkt das an der Giebelseite der Schule angefügte, niedrigere Rektorwohnhaus wie ein Annex und in der Massengliederung beider Gebäude wenig komponiert. Zur Hoppestraße liegt im Anschluss an die Turnhalle, deren sorgfältige, maßstabsgerechte Gliederung etwa in der mit Blendbögen gestaffelten Giebelseite hervorsticht, der dreigeschossige Erweiterungsbau - die heutige Friedrich-von-Bodelschwingh-Sonderschule - aus dem Jahre 1909. Vom Gemeindebauinspektor Hans Krecke mit hohem Mansarddach entworfen, zeigt der rote Ziegelbau eine nur noch symbolhafte, historisierende Architektursprache. Er bildet zusammen mit den älteren Schulbauten einen kommunalen Baukomplex, der in seiner großzügigen Gestaltung den Wunsch der Landgemeinde nach repräsentativer Selbstdarstellung zum Ausdruck bringt.
Literatur:
- Topographie Reinickendorf/Reinickendorf, 1988 / Seite 154
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- 147
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.