Denkmaldatenbank

Industrie- und Handelskammer der DDR

Obj.-Dok.-Nr. 09011297
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Chausseestraße 111, 112, 113

Invalidenstraße 36, 37, 38, 39
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bürogebäude
Datierung 1954-1957
Umbau 1959-1961
Entwurf Pässler, Johannes (Architekt & Baumeister)
Ausführung Carl Schmidt (Baugeschäft)
Entwurf Borchard und Balke (Architekt)
Bauherr Industrie- und Handelskammer der DDR

Östlich und nördlich begrenzen Wohn- und Geschäftsbauten das Quartier der Naturwissenschaftlichen Institute in der Invalidenstraße, darunter das imposante Eckgebäude Chausseestraße 111-113, das 1954-57 anstelle von drei im Zweiten Weltkrieg zerstörten Mietshäusern als Verwaltungsgebäude der Industrie- und Handelskammer der DDR von Johannes Pässler errichtet wurde. Der sparsam gegliederte großflächige Baukörper des Hochhauses wurde als dominanter Akzent an der Straßenkreuzung konzipiert. Über einer Reihung von Rundbogenarkaden erheben sich die massig und geschlossen wirkenden Wandflächen mit relativ kleinen zurückgesetzten Fensterachsen. Die beiden Flügel an der Invaliden- und der Chausseestraße schließen einen die Straßenecke betonenden Turmbau aus rotem Sandstein ein, wobei sich die Baukörper zu durchdringen scheinen. Die strenge Gliederung des Gebäudes wird unterstützt durch die Materialfarbe der Fassadenbekleidung aus rotem Rochlitzer Porphyrtuffstein für Arkaden und Turm und weißgrauen Elbsandsteinplatten für die Kuben an den beiden Straßen.

Dieses Gebäude ist ein herausragendes Beispiel für die Architektur der "Nationalen Tradition", die in den 1950er Jahren in Anlehnung an die stalinistische Architektur der Sowjetunion von den Architekten in der DDR gefordert wurde. Der neue sozialistische Inhalt sollte eine traditionelle architektonische Verkleidung erhalten. In Berlin wurden klassizistische Vorbilder gewählt. Die Ausstattung im Innern ist weniger konservativ und historisierend, sondern entspricht einer modernen Formensprache der 1950er Jahre, die besonders in der transparenten Gestaltung des Treppenhauses zum Ausdruck kommt.

Literatur:

  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 651 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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