Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Bernauer Straße

Obj.-Dok.-Nr. 09011286
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Brunnenstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U)
Entwurf 1914
Baubeginn 1915
Fertigstellung 1929-1930
Entwurf Behrens, Peter (Architekt)
Entwurf Grenander, Alfred Frederik Elias & Fehse, Alfred (Architekt)

Die Brunnenstraße verläuft über einem Teil der U-Bahntrasse der damals so genannten GN-Bahn, mit deren Bau 1912-13 zwischen den späteren Stationen Gesundbrunnen und Neukölln begonnen worden war. Als die Bauarbeiten wegen des Ersten Weltkrieges abgebrochen werden mussten, war ein 1 600 Meter langes Tunnelstück in der Brunnenstraße fertig gestellt. Erst 1926 konnte an der Linie weitergebaut werden. Der U-Bahnhof Bernauer Straße (1) gehört zu den Stationen dieser Linie, die bereits 1914-15 im Rohbau fertig gestellt waren und deren Entwurfsplanung Peter Behrens für die AEG-Schnellbahn AG übernommen hatte. 1929-30 konnte der Ausbau des U-Bahnhofes Bernauer Straße nach Plänen von Alfred Grenander und Alfred Fehse zu Ende geführt werden. Wegen der geringen Höhe des Tunnels unter der Straße wird der Mittelbahnsteig über Eingänge in der Fahrdammmitte erschlossen. Den Formvorstellungen der Neuen Sachlichkeit entsprechend, ist der Bahnhof mit einfachen Gestaltungselementen ausgestattet. Die Wände sind über einem anthrazitfarbenen Sockel mit cremefarbenen, quadratischen Fliesen bekleidet. Die Decke ist flach und lässt einen mittigen, axialen Unterzug erkennen. Sie wird getragen von leicht bauchigen Rundpfeilern aus schwarzem poliertem Stein, die noch aus der Bauphase vor dem ersten Weltkrieg stammen. In der zwischen 1961 und 1990 geschlossenen und unzugänglichen Bahnsteighalle sind die Bahnsteigbauten und der Großteil der ursprünglichen Ausstattung erhalten geblieben. Der Bahnhof hat deshalb neben seiner künstlerischen Bedeutung auch einen hohen verkehrsgeschichtlichen Zeugniswert.


1) Vgl. BusB X, Bd. B (1), S. 68, S. 136; Bohle-Heintzenberg 1980, S. 187; Bousset 1914, S. 114; GN-Bahn 1930, S. 17, 19, 66.

Literatur:

  • Dehio, Berlin, 1994 / Seite 151
  • BusB X B 1 1979 / Seite 68, S.136
  • Bohle-Heintzenberg: Architektur der Hoch- und U-Bahn, 1980 / Seite 187
  • Bousset: Die Berliner U-Bahn, 1935 / Seite 114
  • Eröffnungsschrift - GN-Bahn II, 1930 / Seite 17, 19, 66
  • Verkehrstechnik (1931) / Seite 54
  • Führer durch die Architektur der U-Bahnlinie 8 / Seite anläßlich der Ausstellung Licht und Farbe im Berliner Untergrund, 1993 in der Kleinen Humboldt-Galerie
  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 567 f.

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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