Denkmaldatenbank
Mühlendammschleuse mit Wehr
09011282 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Rolandufer & Mühlendamm |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schleuse |
Entwurf | 1929 |
Fertigstellung | 1936-1942 |
Umbau | 1994 |
Entwurf | Wasserbaudirektion Kurmark |
Bauherr | Reichswasserstraßenverwaltung |
Die Funktionstüchtigkeit der märkischen Wasserstraßen war seit dem 17. Jahrhundert, als die ersten Kanäle für den Transport von Massengütern gebaut wurden, auch für die Stadtentwicklung Berlins von größter Bedeutung. Vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unterstützten umfangreiche Erweiterungsarbeiten an den innerstädtischen Wasserstraßen das rasche Wachstum zur Großstadt. Zu den Maßnahmen der Hochwasserregulierung und zum Ausbau der Spree als Großschifffahrtsweg gehörte 1888-93 im Bereich des Mühlendamms die Erneuerung der seit dem Mittelalter bestehenden Schleuse. Deutliche Verbesserungen auf den Zufahrtswegen nach Berlin in den 1920er Jahren hatten auch innerhalb der Stadt den Ausbau von Kanälen, Schleusen und Brücken für 1000-Tonnen-Schiffe zur Folge.
Im Zuge dieser Arbeiten kam es zu den einschneidenden Veränderungen an Mühlendammbrücke und -Schleuse. 1935-42 entstand am Rolandufer etwa 100 Meter flussaufwärts von der alten Anlage entfernt die neue Mühlendamm-Schleuse, die mit Stemmtoren und zwei Kammern nach modernsten technischen Gesichtspunkten ausgestattet wurde. Zwei eingeschossige Wärterhäuschen auf der Mittelinsel, werksteinverkleidete Mauerwerksbauten mit Satteldächern und Sprossenfenstern, nehmen in ihrer schlichten neoklassizistischen Gestaltung Bezug auf die benachbarte Münze. Leichte Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg konnten bis 1948 beseitigt werden, nach der Wende wurde die Anlage renoviert und ist heute wieder Bestandteil des Berliner Wasserstraßennetzes. Die Mühlendamm-Schleuse ist ein Zeugnis der umfassenden städtebaulichen Neuordnung des Gebietes um Mühlendamm und Molkenmarkt in der NS-Zeit ebenso wie für die technikgeschichtliche Entwicklung des Wasserstraßenbaus. (1)
1) Vgl. BusB X B (2), S. 213ff., 238f., 265f.
Literatur:
- BusB X B 2 1984 / Seite 219, 238f, 247, 265f. (noch weitere Quellen)
- Schäche, Architektur, 1991 / Seite 170ff.
- Die Baugilde 17 (1935) / Seite 284, 869
- Die Baugilde 21 (1939) / Seite 15f.
- Bautechnik 14 (1936) / Seite 125
- Bautechnik 20 (1942) / Seite 350ff.
- Die Bauzeitung 33 (46) (1936) / Seite 430
- Die Bauzeitung 34 (47) (1937) / Seite 354
- Die Bauzeitung 38 (51) (1941) / Seite 430
- Deutsche Bauzeitung 65 (1931) / Seite 12ff.
- Deutsche Bauzeitung 65 (1931) / Seite Beil. Stadt u. Siedlung, 1, 107f, 153ff.
- Jahrbuch der Hafenbautechnischen Gesellschaft 27/28 (1962/63) / Seite 293
- Wasmuths Monatshefte für Baukunst 14 (1930) / Seite 533
- Wasmuths Monatshefte für Baukunst 15 (1931) / Seite 25f, 95f.
- Zentralblatt der Bauverwaltung 51 (1931) / Seite 259ff.
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 215
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
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