Denkmaldatenbank
Neptunbrunnen
09011281 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Spandauer Straße & Karl-Liebknecht-Straße & Rathausstraße |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Brunnen |
Datierung | 1888-1891 |
Umbau | 1969 |
Entwurf | Begas, Reinhold (Bildhauer) |
Bauherr | Stadt Berlin |
Der Neptunbrunnen von Reinhold Begas steht seit 1969 im Achsenschnitt von Fernsehturm und Rotem Rathaus in der Grünfläche an der Spandauer Straße. Der 1888-91 ausgeführte monumentale Schmuckbrunnen, bestehend aus einem vierpassförmigen Granitbecken mit einer lebhaften Gruppierung realistisch gestalteter Bronzefiguren, war von 1891 bis 1951 auf dem südlichen Schlossplatz in der Achse der Breiten Straße aufgestellt. Mit einem Durchmesser des Wasserbeckens von achtzehn Metern und einer Gesamthöhe von zehn Metern zählte er seinerzeit zu den größten bildkünstlerischen Brunnenanlagen der Welt und ist heute einer der ältesten und eindrucksvollsten Brunnen Berlins. Die Komposition der kraftvollen Gestalt des antiken Meeresgottes Neptun auf einer riesigen Muschel, getragen von vier Tritonen und umringt von Wasser speienden Putten und Wassertieren erinnert in ihrer barocken Fülle und malerischen Wirkung an Brunnenanlagen Berninis in Rom. Am Schalenrand sitzen vier Frauengestalten als Personifikationen der Flüsse Elbe, Rhein, Oder und Weichsel.
Zunächst ohne Auftrag als freie Schöpfung des Künstlers 1878-85 entworfen, übernahm die Stadt Berlin Finanzierung und Ausführung des Brunnens und machte ihn 1888, nach langen Verhandlungen über den Standort, Kaiser Wilhelm II. zum Geschenk. (1) 1951 wurden geringfügige Kriegsschäden beseitigt, der Brunnen im Zuge des Schlossabrisses abgebaut und eingelagert, und anlässlich der Fertigstellung des Fernsehturms kam es zum Wiederaufbau auf dem Rathausvorplatz. Als Beispiel wilhelminischer Repräsentationskunst und als eines der Hauptwerke des Bildhauers Reinhold Begas ist der Neptunbrunnen von herausragender künstlerischer Bedeutung. (2)
1) Der Bronzeguss wurde 1888-90 von Hermann Gladenbeck in Berlin-Friedrichshagen ausgeführt. Die Einweihung fand am 1. November 1891 statt.
(2) Literatur vgl. Uhlitz 1981; BusB 1896, Bd. II, S. 38ff.
Literatur:
- Dehio, Berlin, 1994 / Seite 156f.
- Berlin - Photographien von Waldemar Titzenthaler, 1990 / Seite 60, (Foto von 1900)
- Der Schlossbrunnen in Berlin, in: Deutsche Bauzeitung 25 (1891) 99 / Seite 597-600
- Gurlitt, Cornelius: Zur Kritik des neuen Berliner Schloßbrunnens, in: Zentralblatt der Bauverwaltung 11 (1891) 48 / Seite 473-474
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 195 f.
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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