Denkmaldatenbank

Palais Podewils

Obj.-Dok.-Nr. 09011275
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Klosterstraße 68

Waisenstraße 25

Parochialstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Wohnhaus
Entwurf 1701
Datierung 1701-1704
Umbau 1732
Umbau 1881, 1886
Umbau 1952-1954
Umbau 1966-1970
Entwurf Bodt, Jean de (Baumeister)
Bauherr Rademacher, Caspar (Hofrat)

Das nach schwerer Beschädigung im Zweiten Weltkrieg 1952-54 verändert wieder aufgebaute, ursprünglich 1701-04 von Jean de Bodt errichtete Palais Podewils, Klosterstraße 68-70, kann noch einen Eindruck von der barocken Wohnbebauung der Klosterstraße vermitteln. Die Rekonstruktion in den 1950er Jahren und die Erneuerung 1966-70 nach einem Brand bezog sich am Außenbau auf den ursprünglichen Zustand des 18. Jahrhunderts. Im Inneren ist bis auf ein Treppenhaus der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts keine historische Substanz erhalten, da die Räume für die Nutzung als "Haus der Jungen Talente" komplett umgestaltet wurden.

Der breit gelagerte, dreigeschossige Baukörper mit Mansardwalmdach und symmetrischer Fassadengliederung an der Klosterstraße zeigt den Aufbau eines bedeutenden Privathauses des frühen 18. Jahrhunderts. Die mittlere der neun Fensterachsen ist durch einen leicht vortretenden Risalit mit flankierenden Doppelpilastern und Dreiecksgiebel betont. Die Kapitelle der Pilaster, der Schlussstein des Rundbogenportals sowie Brüstung und Konsolen des Balkons im ersten Obergeschoss sind der einzige plastische Schmuck an der schlichten, durch flache Lisenen, einfache Gesimse und schmale Fensterumrahmungen gestalteten Fassade. Das Palais Podewils und die benachbarte Parochialkirche erinnern an das großartige historische Stadtbild in der Klosterstraße und lassen ermessen, welche Verluste der Krieg verursacht hat.

Literatur:

  • Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 68
  • Dehio, Berlin, 1994 / Seite 82
  • BusB III 1966 / Seite 109
  • Architekturführer Berlin, 1991 / Seite 302
  • Müther, Hans: Berlins Bautradition. Kleine Einführung, Berlin 1956 / Seite 88
  • Kohte, Julius: Wohnhäuser von kunstgeschichtlichem Werte in Berlin und Vororten, Berlin 1923 / Seite 115
  • Gut, Albert: Das Berliner Wohnhaus des 17. und 18. Jahrhunderts, Berlin 1984 / Seite 266ff.
  • Sichelschmidt, Gustav: Berlin in alten Ansichtskarten, Zaltbommel/Niederlande 1975 / Seite 18
  • Missmann, Max; Gottschalk, Wolfgang: Das große Berlin - Photographien 1899-1935, Berlin 1993 / Seite 692
  • Zentralblatt der Bauverwaltung 59 (1939) / Seite 208 f.
  • Topographie Mitte/Mitte, 2003

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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