Denkmaldatenbank

Anstelle von zwei schmalen Bürgerhäusern errichtete das Architekturbüro Reimer & Körte (1) 905 das Wohn- und Geschäftshaus für die Berlinische Feuer-Versicherungs-Anstalt, Brüderstraße 11-12. Das repräsentative viergeschossige Gebäude mit Sandsteinverkleidung überragt die benachbarten historischen Bauten, nimmt jedoch in seiner neobarocken Fassadengliederung auf diese Bezug. Von den sieben Achsen sind die fünf mittleren durch einen geschweiften Giebel mit figürlichen Reliefs und Sandsteinvasen sowie Pilaster und weitere Details betont. In den seitlichen Achsen befinden sich im Erdgeschoss, vornehm und zurückhaltend geschmückt, Hauptportal und Durchfahrt. Von der qualitätsvollen Innenausstattung der Erbauungszeit sind das Treppenhaus sowie Holzvertäfelungen, Stuckdecken und Heizkörperverkleidung in Jugendstilformen überliefert. (2) Das Gebäude steht für den Wandel der Brüderstraße vom Wohngebiet zum Geschäftsviertel während der Zeit der Citybildung, obwohl in diesem Bereich bis zum Zweiten Weltkrieg auch einige Wohnhäuser neben den Geschäftshäusern erhalten geblieben waren. Heute hat die Landesvertretung des Freistaates Sachsen hier ihren Sitz.

1) Die Architekten Konrad Reimer und Friedrich Körte waren von 1886 bis 1915 soziiert.

2) Vgl. o.V., Geschäfts- und Wohnhaus in Berlin, Brüderstraße 11-12, in: Berliner Architekturwelt 9 (1907), S. 183-185.