Denkmaldatenbank
Deutsches Theater, Kammerspiele, Friedrich-Wilhelm-Städtisches Theater
09011193 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Schumannstraße 12, 13A |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Theater |
Fertigstellung | 1850 |
Umbau | 1872, 1883, 1906, 1979-1983 |
Entwurf | Titz, Eduard (Architekt) |
Entwurf | Richter, Hermann (Architekt) |
Entwurf | Müller, William (Architekt) |
Bauherr | Deichmann, F. W. |
Mit Bebauung der Schumannstraße um 1830 hatte der Ausbau der Friedrich-Wilhelm-Stadt in nördlicher Richtung vorerst seinen Abschluss gefunden. Hinter den Vorderhäusern in der Schumannstraße erhielt 1848 ein als Kasino genutzter Saalbau eine Theaterkonzession. 1850 entstand an dieser Stelle der heute noch im Kern erhaltene Bau des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters nach dem Entwurf von Eduard Titz. (1) Dieses Haus in der Schumannstraße 12-13A ging als Deutsches Theater und Kammerspiele in die Theatergeschichte ein. Von dem ursprünglichen Bau von 1850 existieren noch die Kellergewölbe, Umfassungswände, zwei Treppenhäuser und das hölzerne Sprengwerk des Daches, welches bis heute die Saaldecke trägt. Erste innere Umbauten begannen bereits 1872 mit dem Einbau des Rangfoyers. 1883 folgten der Gründung des "Deutschen Theaters" durch eine Sozietät von Schauspielern der Ausbau und die Erneuerung der Dekoration durch Hermann Richter. Ein Jahr nach der Übernahme des Theaters durch Max Reinhardt im Jahre 1905 wurden die Kammerspiele nach dem Plan von William Müller ausgebaut. (2) Die neoklassizistischen Fassaden beider Häuser, die Eingangshalle, einige Deckenspiegel und -vouten in der östlichen Garderobe, das Bühnenhaus mit Drehbühne und Rundhorizont stammen vom Umbau 1906. Die damalige Fassung des Zuschauerraumes der Kammerspiele ist nicht überliefert. Nach Kriegsschäden 1946 wieder bespielbar gemacht, wurde die Anlage 1961 durch den östlichen Neubau des Garderobenhauses am Vorplatz und den Umbau des Magazingebäudes erweitert. Schließlich erfolgte 1979-83 eine durchgreifende konstruktive und bühnentechnische Erneuerung: im Deutschen Theater die Restaurierung der Fassaden und der Raumfassungen, in den Kammerspielen der weitgehende Neubau und die Gestaltung des Zuschauerraumes. Die authentische Gestaltung ist vor allem im Zuschauerraum (1883) und dem - stark überarbeiteten - Rangfoyer des Deutschen Theaters noch erhalten. (3)
1) Eduard Titz, seit 1839 in Berlin, tätig im Atelier Eduard Knoblauchs, entwarf zahlreiche Privatbauten. Zu seinen Theaterbauten gehören neben dem Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater die Wiederherstellung des Krollschen Etablissements 1852 und das Victoria-Theater 1856-59. Vgl. Börsch-Supan 1977, S. 709.
2) William Müller (31.10.1871 Großenhain - 12.2.1913 Braunlage), Ausbildung in Berlin, Mitarbeiter Alfred Messels (Thieme/Becker, Bd. 25, S. 249).
3) Zur Theatergeschichte vgl. Dominik 1881; Raeck 1928.
Literatur:
- Dominik, Emil, Das Friedrich-Wilhelmstädtische Theater, Berlin 1928? / Seite Lit-Angabe nicht nachweisbar
- N.N./ (Die Renovierung des Friedrich-Wilhelmstädtischen Saison-Theaters, Berlin) in
Zeitschrift für praktische Baukunst 25 (1865) / Seite Sp. 367 - N.N./ Berlin (Das neue Foyer für den ersten Rang des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters) in
Zeitschrift für praktische Baukunst 33 (1873) / Seite Sp. 92-93 - Bauwelt 22 (1931) / Seite 620
- Baumeister 10 (1912) / Seite 126, 128f, Taf. 88.
- Die Bühne (1937) / Seite 202
- BusB I/II 1877 / Seite 335
- Der Bär 7 (1881) / Seite 327f, 353f, 400f.
- N.N./ (Kammerspiele des Deutschen Theaters zu Berlin), in: Neudeutsche Bauzeitung 9 (1913) / Seite 316
- N.N./ o.T., in: Bau-Rundschau 10 (1919) / Seite 42, Beilage S. 5-7
- Architekturführer Berlin, 1991 / Seite Obj. 571
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 599
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