Denkmaldatenbank
Kaiserin-Friedrich-Haus für das ärztliche Fortbildungswesen
09011187 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Robert-Koch-Platz 7 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Schule |
Datierung | 1904-1906 |
Entwurf | Ihne, Ernst Eberhard von (Architekt) |
Ausführung | Wassermann, A. (Baumeister) |
Bauherr | Kaiserin-Friedrich-Stiftung |
Weitgehend verschont von späteren Umbauten hat das ehemalige Kaiserin-Friedrich-Haus, Robert-Koch-Platz 7, sein historisches Gepräge bis heute bewahrt. Nahezu unverändert überliefert sind die Sandsteinfassade der Platzfront, die Dachform, aber auch die repräsentative Haupttreppe mit der historischen Wand- und Deckengliederung, der Hörsaal mit Bühne und die repräsentativen Räume im ersten Obergeschoss mit der Bibliothek.
Der Hofarchitekt Ernst von Ihne erhielt von der Kaiserin-Friedrich-Stiftung 1904 den Auftrag, einen Neubau für das ärztliche Fortbildungswesen zu errichten. (1) Die Einweihung fand 1906 in Gegenwart Wilhelms II. statt. Die palastartig gestaltete Fassade ist in strengen Barockformen gehalten. Mit der Großzügigkeit ihrer symmetrischen Gliederung und dem von Geschoss zu Geschoss unterschiedlichen Aufbau beherrscht die mit Sandstein verblendete dreigeschossige Front die westliche Seite des Robert-Koch-Platzes. Das Hauptportal wird von Hermen flankiert, die einen Balkon über dem Eingang tragen. Auch die Hof- und Wirtschaftsbereiche sind in die repräsentative Gesamtgestaltung einbezogen. Grund- und Aufriss zeigen eine klare und moderne innere Gebäudeorganisation. Über die eigentliche Zweckbestimmung hinaus wurde die Gestaltung des Inneren "von dem Erbauer mit einer dem Ernste des Gebäudes entsprechenden schlichten, dabei aber doch überaus vornehmen Architektur so harmonisch verbunden, dass das Ganze als hervorragendes künstlerisches Werk bezeichnet werden musste". (2) Die Raumfolge, beginnend am Eingangsvestibül, über die dreiarmige Haupttreppe zum Großen Saal sind mit einem erprobten Instrumentarium an Ausdrucksformen sicher in Szene gesetzt. Besonders der Große Saal beeindruckt mit seiner erhaltenen historischen Gliederung.
Im Lebenswerk Ernst von Ihnes ordnet sich der Bau in die späte Schaffensperiode ein, zeitgleich mit dem Beginn der Arbeiten für die Berliner Staatsbibliothek. Obwohl eine vergleichsweise kleine Bauaufgabe, sind seine künstlerischen Intentionen und die von Wilhelm II. geförderte neobarocke Architekturauffassung auch an diesem Bau verwirklicht und dank des guten Erhaltungszustandes auch heute noch nachvollziehbar.
1) Das Kaiserin Friedrich-Haus wurde aus Mitteln der 1903 gegründeten Kaiserin Friedrich-Stiftung errichtet, die für eine wissenschaftliche Fortbildung der Ärzte eingerichtet worden war.
2) Vgl. Festschrift Kaiserin-Friedrich-Haus 1931; in der Publikation Fotografien von Fassade, Treppenhaus und Ausstellungsräumen.
Literatur:
- Kaiserin-Friedrich-Haus für das ärztliche Fortbildungswesen. Festschrift anläßlich des 25-jährigen Bestehens des Kaiserin-Friedrich-Hauses 1. März 1906-1. März 1931 im Auftrag des Kuratoriums der Kaiserin-Friedrich-Stiftung / Seite 249
- Kieling, Baumeister, 1987 / Seite 325
- Bau- und Kunstdenkmale Berlin I, Berlin 1983 / Seite 623 f.
- Topographie Mitte/Mitte, 2003
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
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