Denkmaldatenbank

Auf dem großen Grundstück Scharnhorststraße 13-14, das ehemals zu dem 1748 unter Friedrich dem Großen angelegten Invalidenpark gehörte, wurde 1850-53 das Königliche Garnisonlazarett I nach Entwürfen von Ferdinand Fleischinger, Wilhelm Drewitz und Johann Albrecht Becker erbaut. Es war das zentrale Krankenhaus der Berliner Garnison. Von dem historischen Ensemble, zu dem ursprünglich weitere Wirtschaftsgebäude gehörten, stehen nur noch das Hauptgebäude von 1853 mit einem Anbau von 1931 und die Apotheke und Zahnarztstation aus den Jahren 1905-10 am nordwestlichen Grundstückrand. (1)

Das ehemalige Garnisonlazarett gehört zu den ältesten erhaltenen Berliner Krankenhäusern. Die viergeschossige Dreiflügelanlage mit fünfgeschossigen turmartigen Abschlüssen der Seitenflügel, Rundbogenfenstern und abschließendem Konsolkranzgesims ist in Formen des so genannten Rundbogenstiles errichtet, der sich hier stark an Formen der Florentiner Frührenaissance orientiert. Ein Stil, den die Militärbauverwaltung zu dieser Zeit für ihre Bauten bevorzugte.

Der 1931 angefügte nordwestliche Flügel in Formen der Neuen Sachlichkeit kann als ein gelungener Erweiterungsbau gewertet werden. Die Anbindung an den Bau von 1853 durch einen ursprünglich verglasten Treppenhausbau vermittelte gut zwischen den unterschiedlichen Bauphasen. Das Lazarett wurde 1921 der Berliner Sicherheitspolizei übereignet und diente 1945 bis 1990 als Krankenhaus der Volkspolizei. Seit dem 3. Oktober 1990 ist es das Bundeswehrkrankenhaus Berlin.

1) Vgl. BusB 1896, Bd. II, S. 409; Scheibner 1933.