Denkmaldatenbank
Hygienisches Institut der Universität Berlin, Physiologisches Institut
09011075 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Hessische Straße 3, 4 |
Denkmalart | Baudenkmal |
Sachbegriff | Hochschule |
Entwurf | 1903 |
Datierung | 1903-1905 |
Umbau | 1954-1955 |
Entwurf | Thür, Georg (Architekt) |
Ausführung | Klutmann (Architekt) |
Ausführung | Guth, Max |
Umbau | Entwurfsbüro für Hochbau II |
Bauherr | Friedrich-Wilhelm-Universität |
Nach Plänen von Georg Thür ließ die Berliner Universität 1903-05 auf dem Grundstück Hessische Straße 3-4 auch die Hygienischen Institute erbauen. Berlin war nach Göttingen die zweite preußische Universität, an der ein Lehrstuhl für Hygiene eingerichtet wurde. (1) 1885 wurde Robert Koch, der Begründer der modernen Bakteriologie und Entdecker des Tuberkel- und des Cholerabazillus, Direktor des neu gegründeten Instituts. Es war zunächst im Haus Klosterstraße 32-36 untergebracht. Die beständige Zunahme von Forschung und Lehre erforderte ein neues Haus. Da außer Kursen für Zivil- und Militärärzte sowie für Beamte und Lehrer hauptsächlich Vorlesungen und praktische Übungen für Medizinstudenten durchgeführt werden sollten, war ein Standort in der Nähe der Charité gewählt worden. Der Baumeister orientierte sich bei dem viergeschossigen Institutsgebäude mit Drempelgeschoss durch die Verwendung von ebenfalls gelben Klinkerverblendern und Putzflächen an der Fassadengestaltung seines benachbarten I. Chemischen Instituts. Er schuf damit ein abgestimmtes Ensemble naturwissenschaftlicher Institutsgebäude an einer gemeinsamen Privatstraße. Der modernere Bau übernimmt mit seiner gleichmäßigen Pfeilerfassade Formen der zeitgleichen Industriearchitektur. Der Bautypus der Stockwerksfabrik war mit wenigen Änderungen auch für die Unterbringung von Instituten mit Laboratorien und Versammlungsräumen geeignet. Die aufwändige Dekoration und die anspruchsvolle städtebauliche Einbindung verweisen auf die große wissenschaftliche Bedeutung dieser Institute. Der westliche Bauteil mit neuen Labor- und Arbeitsräumen wurde erst 1954-55 angefügt.
1) Vgl. Guth 1904.
Literatur:
- Guth, Max/ Der Neubau der hygienischen Institute der Universität Berlin in
Zentralblatt der Bauverwaltung 24 (1904) / Seite 589-593 - Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 629
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
- Tel.: (030) 90259-3653
- Fax: (030) 90259-3700
- E-Mail juliane.stamm@lda.berlin.de
Verkehrsanbindungen
-
U-Bahn
-
Bus
-
Jüdenstr.
- 248
- 300
-
Nikolaiviertel
- N8
- N40
- N60
- N65
-
Jüdenstr.