Denkmaldatenbank

U-Bahnhof Kochstraße

Obj.-Dok.-Nr. 09010220
Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Ortsteil Kreuzberg
Adressen Friedrichstraße
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Bahnhof (U)
Datierung 1920-1923
Entwurf Jennen, Heinrich & Grenander, Alfred Frederik Elias & Fehse, Alfred (Architekt)
Bauherr Nordsüdbahn AG Berlin

An der geschäftigen Kreuzung von Koch- und Friedrichstraße entstand 1920-23 der U-Bahnhof Kochstraße nach Plänen von Heinrich Jennen, Alfred Grenander und Alfred Fehse. Der Bahnhof gehört zu der bereits 1912 begonnenen Nord-Süd-Bahn, deren Ausführung mit Beginn des Ersten Weltkriegs ins Stocken geriet und erst ab 1920 wieder aufgenommen werden konnte. (1) Dem in einfacher Tiefenlage angeordneten Verkehrsbauwerk liegt ein eigens für die Linie ausgearbeiteter Typenentwurf zugrunde. Seine Architektur ist sachlich und zweckmäßig. Die Ausführung entspricht den von Grenander entwickelten Gestaltungsgrundsätzen für die Berliner U-Bahn; die Einfachheit der baufesten Ausstattung ist aber auch der wirtschaftlich schwierigen Situation der Inflationszeit geschuldet. Der Bahnhof wurde in die Straßenmitte platziert, wobei sich die Zugänge am nördlichen und südlichen Ende des Mittelbahnsteigs befinden. Ungeachtet späterer baulicher Veränderungen verfügt die Halle im Kern noch über die originale Raumfassung. Genietete, gelb gestrichene Mittelstützen und gleichfalls gelb gefasste Stahlträger bilden das konstruktive und zugleich auch gestalterische Gerüst. Die kassettenartig ausgeformten, längsrechteckigen Betongewölbeschalen der Decke und die verputzten Seitenwände sind weiß gestrichen, während die Stationsschilder und Rahmungen der Werbeschilder in der ursprünglichen Stationsfarbe Gelb gehalten sind. Ergänzt wird die schlichte Ausstattung durch den anthrazitfarbenen Gussasphaltbelag des Mittelbahnsteigs. Nach außen ist der Bahnhof noch mit den bauzeitlichen charakteristischen Profilstahltoren und ihren geschweiften Leuchtkästen präsent. Gusseiserne Poller und Gittertore ergänzen das historische Erscheinungsbild der Zugänge.


(1) BusB X B (1), S. 131.

Literatur:

  • BusB X B 1 1979 / Seite S. 60-64, 128-131
  • Topographie Friedrichshain-Kreuzberg/Kreuzberg, 2016 / Seite 124
  • Bohle-Heintzenberg, Architektur der Hoch- und U-Bahn, 1980

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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