Denkmaldatenbank
Lustgarten
09010199 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Lustgarten |
Denkmalart | Ensembleteil |
Sachbegriff | Stadtplatz |
Datierung | 1658, 1831, 1871, 1905, 1936 |
Entwurf | Schinkel, Karl Friedrich (Architekt) |
Entwurf | Strack d. Ä., Johann Heinrich (Architekt) |
Entwurf | Dammeier, Conrad |
Verbindendes Element der hochkarätigen Bauten Altes Museum, Dom und - bis zu seiner Zerstörung - Berliner Schloss war der Lustgarten. Im Laufe der Geschichte war seine Anlage mehrfach verändert worden. Schinkel hatte ihn nach dem Bau des Alten Museums 1828-29 neu entworfen, um sein Gebäude mit (altem) Dom und Schloss, trotz großer Unregelmäßigkeiten in ihrer Lage zueinander in eine harmonische Beziehung zu setzen. Ausgehend von einem halbrunden Vorplatz vor dem Museum, mit Granitschale, führt ein mittlerer Weg zu einem Springbrunnen auf dem Kreuzungspunkt der Mittelachsen von (altem) Dom und Museum. Vor dem Brunnen teilt sich der Weg in zwei Arme, die rechts und links vorbei bis zum Paradeplatz vor dem Schloss verliefen. Diese Wegeführung zusammen mit zwei Querachsen teilten den Lustgarten in sieben Rasenfelder.
Bereits 1870 führte die Aufstellung des Reiterdenkmals für Wilhelm III. zu einer vollständigen Neugestaltung des Lustgartens durch Heinrich Strack. Der Neubau des Berliner Domes machte nach 1905 mehrere Anpassungen nötig. 1935 baute Conrad Dammeier den Lustgarten im Zuge der Umgestaltungsaktion von Berliner Stadtplätzen für die Olympiade wiederum völlig neu auf. (1) Das Reiterdenkmal und die Granitschale wurden versetzt und die Grünanlage in einen gepflasterten Aufmarschplatz umgewandelt. Diese Fassung blieb mit einigen kleineren Veränderungen bis 1998 erhalten. Die heutige Gestaltung basiert auf der Grundstruktur des Schinkelschen Entwurfs. Sie reagiert jedoch auf die gegenwärtigen Bedingungen, die veränderte Lage des Berliner Doms, das Fehlen des Schlosses und die verbreiterte Straßenführung der Karl-Liebknecht-Straße. Der Gartenarchitekten Hans Loidl hat die Anlage in modernen Formen neu interpretiert, die Achsen und die Proportionen der Schinkellösung sind erheblich verändert. (2)
(...)
Mit dem Bau des Alten Museums wurde zwischen 1830 und 1833 auch der Lustgarten nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel gartenkünstlerisch gestaltet. Er bestand aus sechs Rasenfeldern, die westlich und östlich von Kastanien eingefasst waren. Die beiden nördlichen Felder bildeten vor der Freitreppe des Alten Museums mit der Granitschale ein Halbrund, inmitten der vier südlichen Rasenfelder, im Schnittpunkt der Museums- und Domachse war ein Springbrunnen aufgestellt. Die Wasserförderung für den Springbrunnen übernahm eine von der Berliner Maschinenbauanstalt F. A. Egells gelieferte Dampfmaschine, die in einem von Schinkel entworfenen Maschinenhaus nördlich des alten Börsengebäudes stand. Das Wasser floss im Lustgarten über einen aus Ziegeln gemauerten Kanal ab, der mit Granitplatten abgedeckt war. Von der gesamten Anlage sind nur der Abflusskanal des Brunnens und der Auslass erhalten. (...)
(1) Dammeier 1935.
(2) Für eine umfassende Gesamtschau auf die Entwicklung des Lustgartens vgl. Wimmer 1998.
Literatur:
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 232 f., 235
Kontakt
Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem
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