Denkmaldatenbank
Mehrere Bauphasen der Petrikirche und des Petrifriedhofs
09010175 | |
Bezirk | Mitte |
Ortsteil | Mitte |
Adressen | Petriplatz |
Denkmalart | Bodendenkmal |
Sachbegriff | |
Datierung | 1230-1860 |
Die Petrikirche auf dem Petriplatz war bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg der Stadtmittelpunkt von Alt-Kölln. Die Ruine der 1846-53 von Johann Heinrich Strack erbauten neogotischen Kirche wurde 1964 abgetragen. Zur Klärung der Geschichte der Kirchenbauten an diesem Standort, die bis zur Gründung Alt-Köllns im 13. Jahrhundert zurückgeht, nahm das Märkische Museum 1967 eine Freilegung an der ehemaligen Südseite der Kirche im Bereich des Chores und der Vierung vor. (1) Die Grabung sollte auch über die früheste Siedlungsgeschichte Köllns Aufschluss geben, die sich nur auf wenige schriftliche Quellen stützen kann. Es gelang, sowohl einen Friedhof nachzuweisen, der im 13. Jahrhundert vor Errichtung der ersten Steinkirche angelegt worden war, als auch zwei Schichten des steinernen Gründungsbaus von St. Petri aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts sowie seiner Erweiterungen aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Eine dritte Schicht belegt einen Neubau aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die Funde der Grabanlagen unter dem spätromanischen Bau aus der Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung Köllns, die denjenigen unter der Nikolaikirche auf Berliner Seite ähneln, lassen den Schluss einer annähernd zeitgleichen Gründung beider Städte zu. (2)
1) Der Petriplatz stellt die höchste Erhebung auf der Köllner Talsandinsel mit 35,5 Meter. ü. NN dar. Fläche der Freilegung ungefähr 60 Meter² bis zu einer Tiefe von 33,5 Meter. ü. NN. Vgl. Seyer 1969.
2) Vgl. Seyer 1987, S. 48-56.
Literatur:
- Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 217 f.
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