Denkmaldatenbank

Mietshaus, Gewerbebau Ackerstraße 169, 170

Obj.-Dok.-Nr. 09010127
Bezirk Mitte
Ortsteil Mitte
Adressen Ackerstraße 169, 170
Denkmalart Baudenkmal
Sachbegriff Mietshaus & Gewerbebau
Fertigstellung 1881, 1916, um 1930
Umbau um 1910
Entwurf Bethke, W. (Architekt)
Entwurf Walther, A. (Architekt)
Ausführung Jacobowitz, Georg
Bauherr Zeidler, geb. Schmidt, Caroline Wilhelmine (Witwe)
Bauherr Stullgys, Julius (Kaufmann)

Das als dreiflügliger Bau mit zwei schmalen hofseitigen Seitenflügeln angelegte fünfgeschossige Mietshaus Ackerstraße Ackerstraße 169-170 wurde 1881 auf einem aus zwei zusammengelegten Parzellen gebildeten Baugrundstück vom Maurermeister M. Bethke für die Witwe Caroline W. Zeidler errichtet. 1916 ließ als neuer Eigentümer der Kaufmann Julius Stullgys auf dem hinteren Teil der tiefen Parzelle zur Schokoladenfabrikation nach Plänen von A. Walther ein Kesselhaus und einen zweigeschossigen Gewerbeflügel erbauen; um 1930 entstanden in Verlängerung des südlichen Seitenflügels der zweigeschossige Fabrikbau und die einschiffige Halle.

Die in drei Etappen realisierte Grundstücksbebauung dokumentiert die Entwicklung von Mietshaus- und kleinteiliger Gewerbearchitektur über einen Zeitraum von fünf Jahrzehnten. Mit dieser damals vor allem in den historischen Vorstädten typischen Mischung von Mietshäusern und Kleingewerbe sind die Bauten auch ein wichtiges sozialgeschichtliches Zeugnis. Das in Formen der Neorenaissance gehaltene Vorderhaus prägt mit seiner neunachsigen Hauptfassade den Straßenraum. Mit der gelungenen neoklassizistischen Überformung im Erdgeschossbereich und den aus Sandsteinkragstufen bestehenden drei Treppenanlagen - üblich waren Treppenanlagen auf aufsteigenden Gewölbekappen - weist der Bau architekturgeschichtliche Besonderheiten auf.

Literatur:

  • Haberlandt 26 (1916) / Seite 26 Juli 1916 bis September 1916
  • Topographie Mitte/Mitte, 2003 / Seite 540

Kontakt

Juliane Stamm
Landesdenkmalamt Berlin
Redaktion Denkmalinformationssystem

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